
"Es ist nötig, die Zahl der Atomsprengköpfe exponentiell zu steigern", sagte Kim demnach. Außerdem habe er dazu aufgerufen, neue ballistische Interkontinentalraketen zu entwickeln und schnellstmöglich einen Spionagesatelliten ins All zu schicken.
Die mehrtägige Plenarsitzung war dem Bericht zufolge am Samstag zuende gegangen und den politischen Prioritäten der Führung in Pjöngjang im neuen Jahr gewidmet. Bereits Mitte der Woche hatte Kim dort den Ausbau der militärischen Schlagkraft seines Landes und "neue Kernziele für die Stärkung der eigenständigen Verteidigungsfähigkeit" angekündigt, die 2023 durchgesetzt werden sollten. Details nannte er da noch nicht, weshalb Beobachter im benachbarten Südkorea davon ausgingen, dass er sich auf jene Ziele bezogen habe, die bei einem Parteikongress Anfang 2021 formuliert worden waren. Damals war Kim auf eine Reihe von Projekten zur Stärkung der Streitkräfte und Erweiterung des Atomwaffenarsenals einschließlich "Erstschlagskapazitäten" und "Vergeltungskapazitäten" eingegangen.
Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel hat seit einigen Monaten wieder deutlich an Brisanz gewonnen. Nordkorea schoss nicht nur in erhöhter Frequenz ballistische Raketen ab, sondern verschärfte auch seine Rhetorik gegen die Regierungen Südkoreas und der USA. Die Streitkräfte beider Länder haben wegen der Bedrohung durch Nordkoreas Atomwaffenprogramm ihre gemeinsamen Militärübungen in diesem Jahr wieder in vollem Umfang aufgenommen. Wegen des Atomwaffenprogramms ist Nordkorea harten internationalen Sanktionen unterworfen.
Nach Angaben des südkoreanischen Militärs hat Nordkorea erneut eine ballistische Kurzstreckenrakete in Richtung offenes Meer abgefeuert. Die Rakete sei am Sonntag in Richtung des Japanischen Meeres (koreanisch: Ostmeer) gefeuert worden, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf den Generalstab in Seoul.
UN-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite, die - je nach Bauart - auch mit einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden können.
Erst am Samstagmorgen hatte Nordkorea nach Angaben seiner Nachbarn Südkorea und Japan abermals drei Kurzstreckenraketen in Richtung Japanisches Meer abgefeuert. Diese Raketen seien etwa 350 Kilometer weit geflogen und dann ins Wasser gestürzt, hieß es vom südkoreanischen Generalstab. Südkoreas Militär warf dem abgeschotteten Nachbarland erneute Provokation vor. Japans Regierung ließ nach Berichten der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo über ihre Botschaft in Peking Protest gegen das Verhalten Pjöngjangs einlegen. China wird großer Einfluss auf die Führung Nordkoreas zugeschrieben.
Am Freitag hatte das Verteidigungsministerium in Südkorea erklärt, erneut eine Trägerrakete mit Feststoffantrieb für militärische Zwecke getestet zu haben. Einen solchen Test hatte Südkorea bereits Ende März vorgenommen. Die Weltraumrakete soll einmal kleinere Militärsatelliten für die Erdbeobachtung auf eine niedrige Umlaufbahn bringen.
Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel hat seit einigen Monaten wieder deutlich an Brisanz gewonnen. Nordkorea schoss nicht nur in erhöhter Frequenz ballistische Raketen ab, sondern verschärfte auch seine Rhetorik gegen die Regierungen in Seoul und Washington. Südkorea und die USA haben wegen der Bedrohung durch Nordkoreas Atomwaffenprogramm ihre gemeinsamen Militärübungen in diesem Jahr wieder in vollem Umfang aufgenommen.
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