
Macron: "Ein guter Friede ist kein Friede der den Ukrainern aufgezwungen wird"
Der französische Präsident Emmanuel Macron und seine Ehefrau Brigitte sind feierlich im Weißen Haus empfangen worden. Neben dem US-Präsidenten Joe Biden und seiner Frau Jill hießen auch Vizepräsidentin Kamala Harris und zahlreiche US-Minister die Gäste aus Frankreich in der US-Hauptstadt Washington willkommen. Zu Ehren des Besuchs spielte die Militärkapelle die Hymnen der USA und Frankreichs, der Empfang wurde von Kanonenschüssen begleitet.
Bei einer Ansprache auf der Südwiese vor dem Weißen Haus betonten beide Präsidenten die enge Partnerschaft der beiden Länder - auch angesichts aktueller Krisen. Angesichts der Verpflichtung aus der gemeinsamen Geschichte, der Wiederkehr des Krieges auf europäischem Boden nach der russischen Aggression gegen die Ukraine und der "vielfältigen Krisen, mit denen unsere Nationen und alle Gesellschaften konfrontiert sind, müssen wir wieder Waffenbrüder werden", sagte Macron. Biden sagte: "Die Vereinigten Staaten könnten sich keinen besseren Partner in dieser Welt wünschen als Frankreich."
Im Anschluss an die Zeremonie standen ein bilaterales Gespräch und eine Pressekonferenz auf dem Programm, gefolgt von einem Staatsbankett. Macron ist seit Dienstagabend für einen mehrtägigen Staatsbesuch in den USA. Anders als bei regulären Arbeitsbesuchen ist dabei der protokollarische Aufwand viel höher und sieht besondere Programmpunkte wie das Staatsbankett vor. Macron ist der erste ausländische Gast in Bidens Amtszeit, dem diese Ehre zuteil wird.
Den Angriffskrieg in der Ukraine bezeichnete Macron als einen "großen Fehler" des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Verhandlungen mit dem Kremlchef seien aber "noch möglich", sagte Macron in einem Interview mit dem US-Sender ABC, das am Donnerstag ausgestrahlt wurde. Macron betonte, dass der Frieden in der Ukraine nachhaltig sein müsse. "Ein guter Friede ist kein Friede, der den Ukrainern aufgezwungen wird", sagte Macron. Ein guter Friede sei keiner, der mittel- oder langfristig von einer der beiden Parteien nicht akzeptiert werde.
"Ich denke, Präsident Putin hat einen großen Fehler gemacht, als er diesen Krieg begann", sagte Macron weiter - und verwies auf das Minsker Abkommen, das zwischen der Ukraine und Russland getroffen worden war, um einen Krieg zu verhindern. "Es gab einen politischen und diplomatischen Prozess, an dem die internationale Gemeinschaft beteiligt war." Doch Putin habe auf eigene Faust entschieden, die Ukraine anzugreifen, basierend auf einem falschen Narrativ.
Macron ist seit Dienstagabend für einen mehrtägigen Staatsbesuch in den USA. Anders als bei regulären Arbeitsbesuchen ist dabei der protokollarische Aufwand viel höher und sieht besondere Programmpunkte wie das Staatsbankett vor. Macron ist der erste ausländische Gast in der Amtszeit von US-Präsident Joe Biden, dem diese Ehre zuteil wird.
Macron spricht regelmäßig mit Putin und hatte vor der USA-Reise angekündigt, dass er "in den nächsten Tagen" wieder den Kontakt zu ihm suchen werde.
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