
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine verstärkt NATO Präsenz im Baltikum
Zum besseren Schutz des Baltikums und zur Stärkung der Nato-Ostflanke führt die Bundeswehr seit fünf Jahren einen Nato-Gefechtsverband in Litauen. Angesichts des Sicherheitsbedürfnisses der östlichen Nato-Partner sei die Präsenz der unter deutschem Kommando stehenden Truppe ein "äußerst wichtiges und notwendiges Signal", das die Nato-Staaten ihre Bündnisverpflichtung ernst nehmen, sagte Oberstleutnant Marco Maulbecker in Pabrade. Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Belarus, dessen Territorium den russischen Truppen als Aufmarschgebiet für den Krieg gegen die Ukraine diente.
Eine glaubwürdige Abschreckung und Rückversicherung nennt Kommandeur Maulbecker als Auftrag der multinationalen Nato-Einheit. "Wir stehen solidarisch zusammen und schrecken gemeinsam jede Aggression ab. Sollte das nicht ausreichen, dann sind wir natürlich bereit, Litauen zu verteidigen", sagte der 41 Jahre alte Offizier. Maulbecker ist der Kommandeur des Panzerbataillons 203 in Augustdorf. Er hat im August die Führung des Gefechtsverbands in dem EU- und Nato-Land übernommen. Der Einsatz gilt als Vorzeigemission der Bundeswehr.
"Wir bereiten uns hier auf den Ernstfall vor. Dazu üben wir regelmäßig auch mit litauischen Truppen", sagte Maulbecker am Rande des zweimal jährlich stattfindenden Manövers "Iron Wolf II", an dem sich von Mitte bis Ende Oktober etwa 3500 Soldaten aus zehn Nato-Ländern und 700 Militärfahrzeuge beteiligten. Trainiert wurde dabei das Zusammenwirken der Streitkräfte der Bündnispartner. Durchgespielt wurden etwa Angriffs- und Verteidigungsoperationen. "Wir zeigen damit, dass der Gefechtsverband einsatzbereit ist".