
Nordkorea hat nach Drohungen gegen die USA erneut Rakete abgefeuert
Nordkorea hat nach Drohungen gegen die USA und ihre Verbündeten Südkorea und Japan abermals eine Rakete abgefeuert. Südkoreas Militär habe am Donnerstagvormittag den Start einer ballistischen Kurzstreckenrakete von der Ostküste Nordkoreas erfasst, teilte der Generalstab in Seoul mit. Die Rakete sei etwa 240 Kilometer in Richtung offenes Meer geflogen. Kurz zuvor habe Südkorea zusammen mit den USA eine "vorher geplante" Seeübung zur Raketenabwehr abgehalten, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die oberste Kommandostelle.
Südkoreas Generalstab warf dem weitgehend isolierten Nachbarland Provokation vor. UN-Resolutionen untersagen der selbst erklärten Atommacht die Erprobung von ballistischen Raketen. Diese können je nach Bauart mit einem Nuklearsprengkopf bestückt werden.
Nordkoreas Außenministerin Choe Son Hui hatte zuvor mit schärferen militärischen Schritten gedroht, mit denen ihr Land auf die Entschlossenheit der USA reagieren wolle, ihre Militärpräsenz für die Sicherheit Südkoreas und Japans zu stärken. Je eifriger die USA ihr Angebot zum Ausbau der "erweiterten Abschreckung" verfolgten und intensiver ihre militärischen Aktivitäten in der Region ausfielen, desto heftiger würden die militärischen Gegenmaßnahmen sein, zitierten Staatsmedien die Ministerin. Wie genau die Maßnahmen aussehen könnten, sagte sie nicht. Den USA warf sie vor, "Glücksspielerei" zu betreiben. Den Nachbarn Südkorea und Japan hielt sie vor, sich als Vasallen Washingtons zu verhalten.