
Die Bundesregierung stellte vorerst keinen Kurswechsel bei der Übergabe von Kampfpanzern in Aussicht. Das erläuterte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. Es lägen keine konkreten Anfragen zu einer Genehmigung von Leopard-Lieferung vor. Auch sei keine konkrete Bitte der Verbündeten bekannt, dass Deutschland selbst Kampfpanzer liefere, sagte Hebestreit.
Berlin spielt in der Debatte eine Schlüsselrolle, weil die Leopard-2-Panzer in Deutschland entwickelt wurden und nicht ohne deutsche Genehmigung an die Ukraine abgegeben werden dürfen. In Schweden, das aktuell die EU-Ratspräsidentschaft innehat, hofft Ministerpräsident Ulf Kristersson innerhalb einiger Wochen auf eine Entscheidung über eine Lieferung von Leopard-2-Panzern aus Europa. Auch London deutete eine Initiative an, um möglicherweise Kampfpanzer des Typs Challenger 2 zu liefern. Polen macht in der Frage weiter Druck: Präsident Andrzej Duda sagte im westukrainischen Lwiw, sein Land habe bereits entschieden, im Rahmen einer Koalition mit verbündeten Staaten den Ukrainern Leopard-Kampfpanzer zu überlassen.
Duda hatte nach dem Treffen erklärt, sein Land habe die Entscheidung getroffen, im Rahmen einer Koalition mit Verbündeten den Ukrainern Leopard-Kampfpanzer für eine Kompanie zu überlassen. Eine Leopard-Kompanie ist in Polen wie in Deutschland üblicherweise mit 14 Kampfpanzern ausgerüstet. Duda sagte weiter, Voraussetzung sei zum einen "eine ganze Reihe von formalen Anforderungen und Genehmigungen". Zum anderen wolle Polen, dass sich dafür eine internationale Koalition bilde, bei der auch andere Länder Kampfpanzer beisteuern würden. Nauseda hatte seinerseits erklärt, dass Litauen weitere Flugabwehrwaffen an die Ukraine liefern wolle.
Selenskyj dankte seinen Kollegen "für diese weitere Manifestation unveränderlicher und prinzipientreuer Unterstützung für die Ukraine".
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