
Putin macht ukrainischen Geheimdienst für die schwere Explosion auf der Krim-Brücke verantwortlich
Kanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden haben die russischen Annexionen von Gebieten in der Ukraine erneut verurteilt. Scholz und Biden hätten in ihrem Telefonat am Sonntag zudem die "jüngsten nuklearen Drohgebärden Moskaus als unverantwortlich" kritisiert und seien sich einig gewesen, dass der Einsatz solcher Waffen "außerordentlich gravierende Konsequenzen für Russland" haben würde, teilte der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit, mit.
Vom Weißen Haus hieß es zu dem Gespräch, Biden und Scholz hätten betont, sich weiterhin dafür einsetzen zu wollen, dass Russland für sein "brutales Vorgehen" zur Verantwortung gezogen werde und dass die Ukraine Sicherheits- und Wirtschaftshilfe bekomme.
Nach Angaben der Bundesregierung ging es in dem Gespräch vordergründig um die anstehenden Termine im G7- und G20-Format, bei denen es auch um den russischen Überfall auf die Ukraine und dessen Auswirkungen gehen werde. Laut Hebestreit verurteilten Biden und Scholz auch die Sabotageakte an den Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2. Gezielte Störungen kritischer Infrastruktur seien nicht hinnehmbar und würden geschlossene Antworten nach sich ziehen.
Für die russische Friedensnobelpreis-Trägerin Irina Scherbakowa gibt es nur ein mögliches Ende des Krieges in der Ukraine. "Ich bin überzeugt, dass dieser Krieg nur mit einem Sieg der Ukraine enden kann", sagte die Historikerin am Sonntag in einer Rede zur Demokratie am Jahrestag der Friedlichen Revolution in Leipzig. Nur dies werde den Frieden in Europa zurückbringen. Scherbakowa ist die Mitgründerin der Menschenrechtsorganisation Memorial, der am Freitag der Friedensnobelpreis zugesprochen wurde.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat den ukrainischen Geheimdienst SBU für die schwere Explosion auf der Krim-Brücke verantwortlich gemacht. "Es gibt keine Zweifel. Das ist ein Terrorakt, der auf die Zerstörung kritischer ziviler Infrastruktur der Russischen Föderation ausgerichtet war", sagte der Kremlchef am Sonntagabend. Kiew hat eine Beteiligung an dem Anschlag bislang nicht eingeräumt.