
Er reagierte auf ein Treffen zwischen Kishida und US-Präsident Joe Biden am Freitag, nach dem beide eine gemeinsame Erklärung abgaben, in der sie sagten: "Wir erklären unmissverständlich, dass jeder Einsatz einer Atomwaffe durch Russland in der Ukraine ein Akt der Feindseligkeit gegen die Menschheit wäre und in keiner Weise zu rechtfertigen." Medwedew sagte, die Erklärung zeige "Paranoia" gegenüber Russland und "verriet die Erinnerung an Hunderttausende Japaner, die im Feuer von Hiroshima und Nagasaki verbrannt wurden" – ein Hinweis auf die Atombomben, die die Vereinigten Staaten auf Japan am Ende des Zweiten Weltkriegs abgeworfen haben, um die Kapitulation zu erzwingen.
Anstatt dafür von den USA Reue zu fordern, habe Kishida gezeigt, dass er "nur ein Servicemitarbeiter für die Amerikaner" sei. Er sagte, eine solche Scham könne nur weggespült werden, indem Seppuku – eine Form des Selbstmords durch Ausweiden, auch bekannt als Harakiri – bei einer Sitzung des japanischen Kabinetts nach Kishidas Rückkehr begangen werde.
Seit Russlands Invasion in der Ukraine hat Medwedew wiederholt davor gewarnt, dass eine Einmischung des Westens in die Krise zu einem Atomkrieg führen könnte, und hat die Ukrainer als "Kakerlaken" bezeichnet, in einer Sprache, die Kiew als offen völkermörderisch bezeichnet. Putin sagte, das Risiko eines Atomkriegs steige, betonte aber, Russland sei nicht "verrückt geworden" und betrachte sein eigenes Atomwaffenarsenal als rein defensive Abschreckung.
Zuletzt sagte Medwedew, dass die angekündigten Panzerlieferungen an die Ukraine bald "rostiges Altmetall" sein werden. Die Kampfpanzer würden den zerfallenden "künstlichen Staat" Ukraine nicht retten, kommentierte der Vize-Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrats Russlands. Bei dem Treffen in Lwiw, das nach Medwedews Meinung bald als Lemberg nach Polen zurückkehren werde, seien Panzer wie der Leopard, modernisierte T-72 oder auch britische Panzer "angebetet" worden. "Aber all dieses Eisen wird auf jeden Fall in Kürze zu rostigem Altmetall", sagte Medwedew.
Im Dezember hatte Medwedew mit Angriffen auf Nato-Länder gedroht. Streitkräfte und Objekte in Ländern, die offiziell im Krieg mit Russland stünden oder Verbündete des Gegners seien, stellten legitime Ziele für einen Angriff dar, schrieb Medwedew, der Vizechef des russischen Sicherheitsrates ist, am Freitag in seinem Telegram-Kanal. Dazu zählte der 57-Jährige auch die Nato: "Die Führer der Nato-Staaten behaupten einstimmig, dass ihre Länder und die ganze Allianz nicht gegen Russland kämpfen. Aber alle verstehen gut, dass es ganz anders ist."
Russlands Gegner in der Ukraine und im Westen seien "Teil einer sterbenden Welt", erklärte der Vizesekretär des Sicherheitsrates. Er griff das seit kurzem in Russland kursierende Propagandamotiv auf, man habe es in der Ukraine mit teuflischen Kräften zu tun. "Ziel ist, den obersten Herrn der Hölle aufzuhalten, welchen Namen er auch annimmt - Satan, Luzifer oder Iblis", schrieb er in einem Blogeintrag.
Wie Präsident Wladimir Putin in seinen Reden stellte auch er die Ukraine als Teil Russlands dar. "Wir brauchen keine fremden Territorien, wir haben alles im Überfluss. Aber es gibt Heimaterde, auf der unsere Vorfahren gelebt haben und auf der heute unsere Menschen leben. Wir geben sie an niemanden her".
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