
Russlands Präsident Putin besichtigt die reparierte Krim-Brücke
Bei einer neuen Welle von russischen Raketenangriffen hat die Ukraine nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montag den Großteil der Flugkörper abgeschossen. Demnach gelang es der ukrainischen Flugabwehr, mehr als 30 russische Raketen vom Himmel zu holen. In der südukrainischen Großstadt Odessa seien nach Angaben der Behörden aber mindestens zwei Infrastrukturobjekte getroffen worden. Infolge von Stromausfällen fielen Wasserversorgung und Fernheizung in der Hafenstadt aus. Der Luftalarm galt knapp drei Stunden in der gesamten Ukraine.
Selenskyj berichtete in einem Video, die Reparatur der Schäden sei bereits angelaufen. Zugleich versicherte der Präsident: "Unser Volk gibt niemals auf." Russland führt seit Ende Februar einen Angriffskrieg gegen den Nachbarn Ukraine. Nach militärischen Rückschlägen hat Moskau seit Oktober acht Mal massiv mit Raketen die ukrainische Energieinfrastruktur beschossen. Große Teile des Landes haben nur noch stundenweise Strom.
Bei Explosionen auf zwei Militärflugplätzen im europäischen Teil Russlands wurden mindestens drei Menschen getötet. "Eine nicht identifizierte Drohne hat einen Flugplatz im Gebiet Saratow angegriffen", berichtete das Online-Portal Baza am Montag mit. Fast zeitgleich detonierte lokalen Medienberichten zufolge südlich von Moskau ein Benzinlaster auf einem Rollfeld. Die Ukraine deutete ihre Beteiligung zumindest an. "Die Erde ist rund. Wenn sehr häufig etwas in den Luftraum anderer Länder abgefeuert wird, dann kommen früher oder später nicht identifizierte Flugobjekte zum Ort des Abschusses zurück", so ein Berater des Präsidialamts in Kiew.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat unterdessen die reparierte Krim-Brücke besichtigt, die im Oktober bei einer Explosion schwer beschädigt worden war. Die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti verbreitete am Montag Videos, auf denen der Kremlchef am Steuer eines Mercedes bei der Fahrt auf dem beschädigten Teilstück der Brücke zu sehen ist. Die Brücke führt vom russischen Festland zur seit 2014 von Moskau annektierten ukrainischen Halbinsel Krim. Sie gilt als milliardenschweres Prestigeobjekt des Kremls.
Putin ließ sich von Vize-Regierungschef Marat Chusnullin Bericht erstatten über die Arbeiten. Zuvor hatten russische Medien gemeldet, dass der Autoverkehr wieder aufgenommen worden sei. Bei der Explosion im Oktober waren zwei Teilstücke der 19 Kilometer langen Brücke eingestürzt. Sie mussten ersetzt werden. Russischen Angaben zufolge wurden vier Menschen bei der Detonation getötet. Moskau sprach von einem Terroranschlag und machte Kiew dafür verantwortlich. Die ukrainische Führung selbst hat sich nicht dazu bekannt.
dp/fa