China bleibe langfristig die größte Herausforderung für die USA. Das asiatische Land strebe innerhalb der nächsten zehn Jahre die Vorherrschaft im Westpazifik und Asien an. Bis 2049 wolle China bezüglich seiner militärischen Fähigkeiten die USA überflügeln, sagte Milley. 2049 ist für die Kommunistische Partei Chinas ein symbolträchtiges Jahr, weil sich dann die Gründung der Volksrepublik China zum 100. Mal jährt. Mit seinen Handlungen bewege sich China in Richtung Konfrontation und einen möglichen Konflikt mit seinen Nachbarn und möglicherweise den USA, warnte Milley. Auch Russland sei eine "akute Bedrohung" und bleibe "sehr gefährlich", sagte der US-Generalstabschef. Sowohl China als auch Russland hätten die Mittel, die Interessen der USA und die Lebensweise der Amerikaner zu bedrohen.
Die US-Regierung erhofft sich vom Kongress Zustimmung für ein Verteidigungsbudget in Höhe von 842 Milliarden US-Dollar (knapp 780 Milliarden Euro). Das seien 26 Milliarden US-Dollar mehr als in diesem Jahr und 100 Milliarden Dollar mehr als 2022, hieß es in einer Pressemitteilung des Pentagon. Die Höhe des Wehretats sei vor allem durch die "ernste strategische Konkurrenz mit der Volksrepublik China" getrieben, sagte Verteidigungsminister Lloyd Austin bei der Anhörung im Repräsentantenhaus.
US-Außenminister Antony Blinken hatte davor gewarnt, dass Russlands Invasion in der Ukraine "tiefgreifende Auswirkungen" auf Asien habe und sagte, dass China "sehr genau" beobachte, wie Washington und die Welt auf Wladimir Putins Krieg reagieren.
"Während wir heute sprechen, haben wir nicht gesehen, dass sie diese Grenze überschritten haben", sagte Blinken am Mittwoch bei einer separaten Anhörung des Unterausschusses des Senats. "Sie führen eine Scheinehe – ich bin mir nicht sicher, ob es Überzeugung ist. Russland ist in dieser Beziehung ein Juniorpartner", sagte er und stellte fest, dass Chinas politische und materielle Unterstützung für Russland den Interessen Washingtons zuwiderliefe. Blinken warnt seit Wochen öffentlich, dass China russische Anfragen nach Waffen für den Kampf in der Ukraine erwägt, wobei einige Berichte auf begrenzte Lieferungen chinesischer Unternehmen nach Moskau hinweisen.
Blinken antwortete am Mittwoch auf Fragen zum Budgetantrag von Präsident Joe Biden in Höhe von 63 Milliarden US-Dollar – ein Anstieg von 11 % – um sich den Bedrohungen durch Russland und China zu stellen. "Die Welt nach dem Kalten Krieg ist vorbei, und es ist ein intensiver Wettbewerb im Gange, um zu bestimmen, was als nächstes kommt.
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