
US-Republikaner steuern auf ungewisse Zeiten zu - Donald Tump größte "Verlierer" der Wahl
Sind die Trump-Jahre vorbei? Die Zwischenwahlen in den USA haben bei den Republikanern einiges durcheinandergewirbelt. Umfragen hatten der Partei zum Teil überwältigende Erfolge vorhergesagt. Doch diese blieben aus - und das ist vor allem für Ex-Präsident Donald Trump ein Problem. Er ist derjenige, der den Ton in der Partei angibt. Und er will vermutlich kommende Woche seine Präsidentschaftskandidatur für das Jahr 2024 ankündigen. Doch nun ist ausgerechnet sein größter Rivale Ron DeSantis gestärkt aus den Zwischenwahlen hervorgegangen.
Republikanische Schwergewichte hielten sich mit ihrem Urteil über die Lage der Partei und mit Prognosen zur Zukunft Trumps zumindest kurz nach der Wahl zurück. Doch ausgerechnet beim rechten US-Fernsehsender Fox News fand man deutliche Worte. "Ron DeSantis ist der neue Anführer der republikanischen Partei", kommentierte dort Kolumnistin Liz Peek. "Die Republikaner sind bereit, ohne Donald Trump weiterzuziehen." Der 76-Jährige sei der größte "Verlierer" der Wahl.
Bei den sogenannten Midterms am Dienstag standen alle Sitze im Repräsentantenhaus zur Wahl und gut ein Drittel der 100 Sitze im Senat, der anderen Kammer des US-Parlaments. Auch über zahlreiche Gouverneursposten und andere wichtige Ämter in den Bundesstaaten wurde abgestimmt. Viele Republikaner hatten fest mit einer "roten Welle" gerechnet und erwartet, die Demokraten würden haushoch verlieren. Stattdessen war das Rennen so eng, dass auch Stunden nach Schließung der Wahllokale noch kein Ergebnis feststand. Viele von Trumps prominenten Schützlingen mit politischen Extrempositionen verloren oder lagen in den Auszählungen hinten.
Welche Partei im Senat und im Repräsentantenhaus künftig den Ton angeben wird, könnte sich gar erst in einigen Tagen oder Wochen entscheiden. Eine besonders schwere Niederlage für Trump hielt jedenfalls das Rennen im umkämpften US-Bundesstaat Pennsylvania bereit. Dort verlor bei der Abstimmung für den Senatssitz sein Schützling Mehmet Oz gegen den Demokraten John Fetterman, der den Republikanern damit sogar einen Sitz im Senat abnehmen konnte. In Georgia muss nun der glühende Trump-Anhänger Herschel Walker in die Stichwahl um den Senatssitz. Und auch andernorts gab es für Trump-Protegés herbe Dämpfer.