
USA: Washington will Beziehungen zu Saudi-Arabien neu zu bewerten
Die Förderkürzung der Erdöl-Allianz Opec+ belastet das Verhältnis zwischen den USA und Saudi-Arabien. Das Weiße Haus signalisierte am Dienstag die Bereitschaft, die Beziehungen zu dem langjährigen Verbündeten neu zu bewerten. US-Senatoren aus Bidens Demokratischer Partei hatten zuvor die weitgehende Einstellung der militärischen Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien gefordert, da das Land mit der Zustimmung zur Förderkürzung Russland in dem Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstütze.
US-Präsident Joe Biden habe betont, dass das Verhältnis zu Saudi-Arabien im Lichte der Förderentscheidung auf den Prüfstand gestellt werden müsse, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, dem Nachrichtensender CNN. "Und er ist bereit, mit dem Kongress zu arbeiten, um nachzudenken, wie diese Beziehungen in Zukunft aussehen sollten", sagte er. Biden wolle diese Gespräche unverzüglich beginnen.
Kirby machte deutlich, dass die USA Saudi-Arabien maßgeblich für die Förderkürzung verantwortlich machten: Das Land sei ganz klar führend in dem Kartell, sagte er im Gespräch mit Journalisten. Der Beschluss helfe Russland in einer Zeit, in der nach US-Überzeugung niemand Kremlchef Wladimir Putin unterstützen sollte.
Der demokratische Senator Bob Menendez hatte am Vortag gefordert, die militärische Kooperation mit Saudi-Arabien einschließlich der Waffenlieferungen weitgehend einzufrieren. Sein Kollege Dick Durbin äußerte sich bei CNN ähnlich: "Wir wissen nun, dass sich die Saudis von uns abgewendet haben. Sie wollen lieber mit Putin verbündet sein als mit den Vereinigten Staaten." Die Demokraten halten zurzeit eine knappe Mehrheit im Repräsentantenhaus, und sie haben die Kontrolle im Senat. Im November stehen Parlamentswahlen an.