Zum Vormonat Dezember stiegen die Verbraucherpreise im Januar um 1,0 Prozent. Die für europäische Vergleichszwecke harmonisierte Inflationsrate (HVPI) betrug im Januar 9,2 Prozent. In dieser Betrachtung waren am Markt 10,0 Prozent erwartet worden. In der vergangenen Woche war gemeldet worden, dass die Inflationsrate in der Eurozone im Januar auf 8,5 Prozent gesunken war, nach 9,2 Prozent im Dezember.
Gestiegene Preise für Energie und Lebensmittel treiben die Inflation seit Monaten an. "Es wäre gefährlich zu meinen, dass wir jetzt schon durch sind und das Inflationsproblem erledigt ist", sagte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel jüngst der "Börsen-Zeitung".
Die Bundesregierung rechnet im Schnitt des laufenden Jahres mit einer Teuerungsrate von 6,0 Prozent in Europas größter Volkswirtschaft. Dämpfend würden sich die Strom- und Gaspreisbremsen auswirken. Allerdings könne der Staat nicht alle Folgen abfedern. "Die mit den hohen Preissteigerungen verbundenen realen Einkommens- und Kaufkraftverluste werden trotz der entlastenden Wirkungen der umfangreichen staatlichen Stützungsmaßnahmen die binnenwirtschaftliche Entwicklung belasten", hieß es im jüngsten Jahreswirtschaftsbericht der Regierung. Vor allem der private Konsum dürfte merklich nachgeben.
Im vergangenen Jahr hatte die Inflationsrate mit durchschnittlich 7,9 Prozent den höchsten Stand seit Gründung der Bundesrepublik erreicht. Allerdings wurde die Berechnungsmethode im Laufe der Zeit geändert. 2021 hatten die Verbraucherpreise um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugelegt.
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