"Das langfristige Engagement Deutschlands für die Sicherheit Litauens ist für die gesamte Ostflanke der Nato unabdingbar", sagte Nauseda. "Litauen ist seinerseits bereit, alles zu tun, damit sich die deutschen Truppen bei uns zu Hause fühlen." Die Bundeswehr hält seit Herbst die Panzergrenadierbrigade 41 "Vorpommern" in Deutschland zu Litauens Verteidigung bereit. Im Land selbst gibt es einen Gefechtsstand, der mit etwa 20 Soldaten besetzt ist. Weitere 760 deutsche Soldaten gehören einem von der Bundeswehr geführten Nato-Kampfverband in Litauen an.
Litauen will, dass Deutschland mit möglichst vielen Soldaten und auf Dauer präsent ist. Dafür investiere das Land in die militärische Infrastruktur, sagte Nauseda in Vilnius, wo auch der nächste Nato-Gipfel stattfinden wird. "Wir bauen keine Infrastruktur nur dafür, dass die Kasernen dann leer stehen." Steinmeier betonte, es gebe keinen Streit. "Beide Seiten wissen, dass noch Hausaufgaben zu erfüllen sind, sowohl auf der litauischen Seite wie auf unserer Seite." Deutschland stehe zu seiner Verantwortung in der Nato und in Europa, versicherte Steinmeier. "Gemeinsam werden wir jeden Quadratzentimeter des Nato-Bündnisgebietes verteidigen. Darauf können sich unsere Verbündeten, darauf kann sich auch Litauen verlassen."
Bei einer Konferenz zum 700-jährigen Stadtjubiläum von Vilnius würdigte Steinmeier einen jahrhundertelangen Freiheitskampf. "Dass Deutschland in Freiheit wieder vereint werden konnte, das verdanken wir auch dem unbändigen Freiheitswillen der Litauerinnen und Litauer und ihrem Widerstand gegen Fremdbestimmung und Unterjochung", sagte er mit Blick auf die friedliche Revolution im Baltikum im August 1989.
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