
Stoltenberg führte die jüngsten Entwicklungen in den Kampfgebieten an, um die Bedeutung der fortdauernden Unterstützung des von Russland angegriffenen Landes zu unterstreichen. "Wir beobachten, dass die Ukraine nach Monaten, in denen ihre Armee von uns ausgebildet und ausgerüstet wurde, wieder Landgewinne verbuchen kann", sagte Stoltenberg. "Es ist aber schwieriges Gelände, und die russische Armee hat feste Verteidigungsstellungen errichtet, auch Minenfelder und Panzersperren." Es sei nicht leicht für die Ukrainer voranzukommen - deswegen sei die Unterstützung so wichtig. Der Gipfel des Verteidigungsbündnisses ist für den 11. und 12. Juli geplant. Dabei soll es unter anderem um die weitere Unterstützung der Ukraine gehen, die sich seit Februar 2022 im Abwehrkampf gegen den Angreifer Russland befindet.
In der Videobotschaft sagte Präsident Wolodomyr Selenskyj einmal mehr, dass die ukrainischen Kämpfer aktiv gegen die russischen Besatzer vorgingen. "Jetzt zerstören unsere Kämpfer den Feind sehr aktiv im Süden und im Osten und reinigen die Ukraine physisch", sagte Selenskyj. "Das wird in der Zukunft weitergehen." Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar teilte am Abend mit, dass die russischen Truppen teils heftigen Widerstand leisteten und Gebiete verminten. Im Süden laufe die Offensive nach Plan, sagte sie. Mit keinen großen, aber überzeugten Schritten gehe es voran. Sie dämpfte zugleich zu hohe Erwartungen. Es gebe keine schnelle Offensive mit Erfolgen wie in einem "Kinofilm".
Zuletzt hatte die Ukraine Geländegewinne verzeichnet und mehrere Dörfer befreit. Maljar sagte außerdem, dass die ukrainischen Kräfte teils auch in der Defensive und die Russen wiederum in der Offensive seien. Trotzdem würden die ukrainischen Streitkräfte alle Aufgaben erfüllen, Meter für Meter das Land befreien. Und sie betonte wie zuletzt mehrfach, der Hauptschlag der Offensive stehe noch bevor. Die Ukraine will nach fast 16 Monaten des Angriffskrieges ihre Gebiete von der russischen Besatzung befreien, darunter auch die schon 2014 von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim.
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