Die ukrainische Luftwaffe teilte auf Telegram mit, dass sie bei dem jüngsten russischen Angriff auf Kiew sechs ballistische Kinzhal-Raketen, sechs Kalibr-Marschflugkörper und zwei Aufklärungsdrohnen zerstört habe. Der ukrainische Verteidigungsminister Dmytro Kuleba schrieb auf Twitter, dass die Raketen auf Kiew abzielen und eine Botschaft an die afrikanischen Staats- und Regierungschefs sind, die heute die Ukraine besuchen: "Putin baut Vertrauen auf, indem er den größten Raketenangriff auf Kiew seit Wochen startet, genau während des Besuchs afrikanischer Staatschefs in unserer Hauptstadt. Russische Raketen sind eine Botschaft an Afrika: Russland will mehr Krieg, nicht Frieden."
Die Delegation unter Leitung des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa war am Vormittag mit dem Zug aus Polen in Kiew eingetroffen. Auf dem Programm stand auch ein Treffen mit Präsident Wolodymr Selenskyj. Am Samstag wird die Delegation im russischen St. Petersburg erwartet. Erwartet wird, dass es dann auch eine Begegnung mit Kremlchef Wladimir Putin geben wird.
Ramaphosa wird von den Staatschefs aus dem Senegal, Sambia und den Komoren begleitet. Für Ägypten nimmt Ministerpräsident Mustafa Madbuli teil. Ugandas Präsident Yoweri Museveni lässt sich wegen einer Covid-Infektion von einem früheren Ministerpräsidenten vertreten. Für die Republik Kongo nimmt entgegen früherer Angaben nur der Stabschef des Präsidenten teil. Viele afrikanische Staaten leiden infolge des seit bald 16 Monaten dauernden Kriegs unter Problemen bei der Versorgung mit Getreide.
Für Unmut sorgten in Südafrika Medienberichte, wonach Ramaphosas Leibwächter an der Einreise in Polen gehindert worden sein sollen. Demnach konnten die Sicherheitsleute keine ausreichenden Nachweise über mitgeführten Waffen vorlegen. Ramaphosa habe deshalb nur mit wenigen Personenschützern in die Ukraine reisen müssen.
dp/fa