
Laut Gesetz müsse der Präsident Geschenke an ihn und seine Familie, die einen Wert von mehr als 415 Dollar haben, offiziell angeben, hieß es in dem Bericht. Solche Geschenke seien Eigentum der US-Regierung. Bei wertvolleren persönlichen Geschenken habe der Empfänger jedoch die Möglichkeit, sie der Regierung abzukaufen und zu behalten. Öffentlich deklarieren müsse der Amtsinhaber sie aber in jedem Fall. Das sei in Trumps Fall mit Blick auf die fraglichen Geschenke jedoch nicht passiert, hieß es. Der Bericht von House Democrats unter Berufung auf Aufzeichnungen des Außenministeriums besagt, dass die Zahl der von Trump und seiner Familie gemeldeten Geschenke geringer ist als die Zahl, die von früheren Präsidenten bekannt gegeben wurde. Der Republikaner war von 2017 bis 2021 US-Präsident.
Unter den nicht angegebenen Geschenken sei beispielsweise ein saudischer Dolch im Wert von 24.000 Dollar. Laut dem Bericht kaufte Trumps Schwiegersohn Jared Kushner, der unter Trump als Mitarbeiter im Weißen Haus unter anderem mehrere Delegationen in den Nahen Osten leitete, den Dolch. Dagegen habe die zuständige Behörde über den Verbleib anderer Geschenke keine Informationen, hieß es. Dazu gehöre ein überlebensgroßes Porträt von Trump, dass der damalige Präsident von seinem Amtskollegen aus El Salvador geschenkt bekommen habe. Dem Bericht zufolge machte der US-Botschafter in El Salvador US-Beamte auf das Geschenk aufmerksam und bat um Hilfe beim Versand. Auch von Golfschlägern im Wert von mehreren Tausend Dollar, die Trump von dem damaligen japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe geschenkt bekommen habe, fehle jede Spur.
"Die heutigen vorläufigen Ergebnisse deuten erneut auf die unverschämte Missachtung der Rechtsstaatlichkeit und den systematischen Missbrauch großer Geschenke ausländischer Regierungen durch die Trump-Administration hin, darunter viele verschwenderische personalisierte Geschenke, die die gesetzliche Wertgrenze bei weitem überschreiten, aber nie gemeldet wurden – einige, die noch fehlen heute ", sagte der Abgeordnete Jamie Raskin aus Maryland, der oberste Demokrat im Aufsichtsausschuss, in einer Erklärung. Er sagte auch, dass das Komitee "sich weiterhin dafür einsetzen werde, die Fakten zu verfolgen, um festzustellen, inwieweit der ehemalige Präsident Trump gegen das Gesetz verstoßen oder gegen die Verfassung verstoßen hat, als er Geschenke nicht gemeldet und wertvolle Gegenstände in Besitz genommen hat, ohne den fairen Marktpreis dafür zu zahlen."
Der Ausschuss wolle herausfinden, ob und welchen Einfluss die nicht deklarierten Geschenke auf die US-Außenpolitik gehabt haben könnten, hieß es in dem Bericht.
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