Die EU blockiert derzeit rund 30 Milliarden Euro an EU-Geldern, die für Ungarn vorgesehen sind - darunter 12 Milliarden an Hilfen und begünstigten Krediten aus dem Corona-Wiederaufbau-Fonds. Sie begründet das damit, dass Justiz und Aufsichtsorgane im Land von Ministerpräsident Viktor Orban nicht ausreichend unabhängig seien, um eine korrekte Verwendung der EU-Gelder zu gewährleisten.
Hohlmeier räumte ein, dass es zuletzt auch positive Entwicklungen gab. Dabei erwähnte sie jüngste Reformen, die die Unabhängigkeit der Justiz stärken könnten, sowie die Schaffung eines neuen Integrationsamtes, das die Korruptionsbekämpfung erleichtern soll. Dies reiche aber noch lange nicht aus. "Wir gehen aus dieser Mission sicher mit erheblichen Zweifeln daran raus, dass wir so weit wären, Gelder freizugeben", sagte Ausschussmitglied Daniel Freund (Grüne).
Die Reaktion kam prompt: Ungarn werde die nächste Tranche der militärischen Unterstützung der Europäischen Union für die Ukraine und jedes neue Sanktionspaket gegen Russland blockieren, es sei denn, Kiew streiche die ungarische Bank OTP von seiner Liste der Kriegssponsoren, sagte der ungarische Außenminister Peter Szijjarto. Ungarn habe der Auszahlung der nächsten Tranche militärischer Unterstützung für die Ukraine im Rahmen der Europäischen Friedensfazilität (EPF) der EU nicht zugestimmt, teilte ein Regierungssprecher mit.
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