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War da was? Wegen Streitigkeiten um Erdgasvorkommen im östlichen Mittelmeer standen Griechenland und die Türkei 2020 kurz vor einer kriegerischen Auseinandersetzung. Zahlreiche weitere Konflikte, Vorfälle, Seitenhiebe und Anschuldigungen folgten. Im Mai des vergangenen Jahres erklärte Präsident Recep Tayyip Erdogan den griechischen Regierungschef sogar zur Persona non grata: Kyriakos Mitsotakis existiere für ihn nicht, sagte er.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan wird am Donnerstag zum ersten Mal seit sechs Jahren in Athen eintreffen, entschlossen, die Streitigkeiten und Spannungen, die seine vorherige Reise in die Stadt hinterlassen hat, mit einem "Win-Win-Ansatz" zu überwinden. Beim letzten Besuch des türkischen Staatschefs in der griechischen Hauptstadt – auf den Tag genau vor sechs Jahren – wurde die als historische Reise angekündigte Reise zu einem verbalen Kriegsschauplatz, als Erdoğan unter Verzicht auf diplomatische Feinheiten in die Offensive ging.

Schweden steht kurz vor dem NATO-Beitritt und hat ein Verteidigungskooperationsabkommen mit Washington unterzeichnet, das den Vereinigten Staaten den Zugang zu allen Militärstützpunkten im gesamten skandinavischen Land ermöglicht, und erklärt, das Abkommen würde die regionale Sicherheit stärken. Der schwedische Verteidigungsminister Pål Jonson sagte, das am Dienstag in Washington unterzeichnete Abkommen werde "bessere Bedingungen dafür schaffen, dass Schweden im Falle eines Krieges oder einer Krise Unterstützung von den Vereinigten Staaten erhalten kann".

Mit großem Gefolge kommt der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan am Donnerstag nach Athen: Acht Minister bringt er mit, dazu Dutzende Berater und ein großes Kontingent von Presseleuten. Auf griechischer Seite werden neben Premierminister Kyriakos Mitsotakis elf Kabinettsmitglieder an den Beratungen des Obersten Kooperationsrates Griechenland-Türkei teilnehmen. Nach den schweren Spannungen der vergangenen Jahre, die im Sommer 2020 beinahe zu einem militärischen Konflikt der beiden Nato-Partner geführt hätten, suchen beide Seiten nun das Gespräch.

In einer Rede bei der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Dubai, COP28, beschuldigte Staatschef Erdogan Israel, es begehe in Gaza "Kriegsverbrechen" und "Verbrechen gegen die Menschlichkeit". Die Verantwortlichen müssten dafür vor dem Internationalen Gerichtshof zur Rechenschaft gezogen werden, forderte Erdogan. Bereits kurz vor seiner Abreise nach Dubai hatte Erdogan den Ton gegenüber Israel verschärft: In einer Rede vor seiner Parlamentsfraktion bezeichnete der Präsident am Mittwoch den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu als "Schlächter von Gaza".

Vor dem Hintergrund zahlreicher Krisen sind am Dienstag die Außenminister der Nato zu einem zweitägigen Treffen in Brüssel zusammengekommen. Schwerpunkt der Gespräche sind der Krieg in Nahost und die weitere Unterstützung der Ukraine bei der Verteidigung gegen russische Angriffe. "Es ist unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass wir die Ukraine mit den Waffen versorgen, die sie braucht", stellte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg klar. Angesichts intensiver Kämpfe entlang der Frontlinie und der Wellen von Drohnenangriffen auf ukrainische Städte in den vergangenen Tagen sei dies umso wichtiger. Ein Sieg Russlands wäre eine Gefahr für die Nato.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird im Dezember Ungarns Hauptstadt besuchen, seine zweite Reise nach Budapest in diesem Jahr, zu einer Zeit, in der beide Länder nach wie vor die einzigen NATO-Mitglieder sind, die den Beitritt Schwedens zum transatlantischen Militärbündnis nicht ratifiziert haben. Während seines Besuchs am 18. Dezember werde Erdogan an einer Sitzung des Ungarisch-Türkischen Rates für strategische Zusammenarbeit teilnehmen und den 100. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Ländern feiern, sagte Bertalan Havasi, der Pressechef des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán.

Der iranische Präsident Ebrahim Raisi ist am Dienstag nicht zu einem Gipfel in Ankara erschienen, den der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan zuvor gegenüber Reportern angekündigt, Teheran selbst jedoch nie offiziell bestätigt hatte. Die Verwirrung rund um Raisis Besuch unterstreicht die Spannungen, die trotz ihrer gemeinsamen Ansichten zum Israel-Hamas-Krieg zwischen den beiden Regionalmächten bestehen. Das türkische Präsidentenamt teilte mit, dass Erdogan für Dienstag keine Treffen geplant habe und erklärte nicht, ob der Besuch abgesagt oder verschoben worden sei.