Das führe jetzt zu einem intensiven Nachholeffekt bei den nun älteren Schulkindern. Hier drohten außergewöhnlich schwere Verläufe. Auch andere Kinderkrankheiten seien während Corona mit Schul- und Kitaschließungen zurückgegangen. Die Zahl der Infektionen bei Ringelröteln sei zum Beispiel um mehr als ein Drittel gesunken. Mehr Infektionen habe es während der Pandemie hingegen bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit gegeben. Im vierten Quartal 2021 seien mehr als 4500 Kinder im Nordosten von dieser Erkrankung betroffen gewesen - so viele wie nie zuvor, hieß es. Es sei nicht auszuschließen, dass es trotzdem noch einen Nachholeffekt ähnlich wie bei Scharlach geben werde, denn Kinder könnten sich wiederholt anstecken. Auch auf Erwachsene ist die Krankheit übertragbar.
Der Barmer-Landesgeschäftsführer Henning Kutzbach betonte, Kinder seien die großen Verlierer der Corona-Pandemie. "Sie litten unter vielen Entbehrungen und tragen heute die Konsequenzen für ihre Gesundheit." Um solche negativen Effekte für die Zukunft zu vermeiden, müssten die richtigen Lehren aus der Pandemie gezogen werden. Kutzbach forderte Konzepte mit Augenmaß, die im Falle einer Pandemie als eine Art Blaupause vorliegen sollten. Bei der Barmer sind nach Angaben der Kasse 267 000 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern krankenversichert. Das seien 16,6 Prozent der Bevölkerung. Etwa 32 000 Versicherte seien jünger als 15 Jahre.
dp/fa