"Diese könnten ihm einen sicheren Unterschlupf bieten und versuchen, seine Flucht aus den USA zu erleichtern." Die Informationen, zu denen Teixeira Zugang hatte, gingen demnach weit über das hinaus, was bislang bekannt sei: "Der Schaden, den der Angeklagte noch anrichten kann, ist außerordentlich." Sie geben an, dass das FBI nach seiner Festnahme ein Tablet, einen Laptop und eine Xbox-Spielekonsole in seinem Haus gefunden hatte, die zertrümmert und in einen Müllcontainer gelegt worden waren. "Diese Bemühungen schienen darauf ausgelegt zu sein, die Regierung daran zu hindern oder zu verzögern, ein vollständiges Verständnis der Ernsthaftigkeit und des Ausmaßes seines Verhaltens zu erlangen."
Die Air Force teilte mit, dass weitere Mitglieder der Einheit von Teixeira suspendiert oder entfernt werden könnten, während die Untersuchung der durchgesickerten Dokumente fortgesetzt wird. Bei den suspendierten Anführern handelte es sich um hochrangige Mitglieder der Einheit. "Sowohl der operative Kommandeur als auch der aktuelle Verwaltungskommandant wurden suspendiert, bis die Untersuchung des Generalinspektors der Luftwaffe abgeschlossen ist", sagte ein Sprecher der Air Force gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Ihre Namen wurden nicht veröffentlicht. Die Einheit wurde Anfang dieses Monats von ihren Pflichten zum Sammeln von Informationen entbunden. Allen Einheiten wurde außerdem befohlen, irgendwann im nächsten Monat einen "sicherheitsorientierten Stillstand" durchzuführen, sagte die Air Force.
Laut der Staatsanwaltschaft wollen Teixeiras Anwälte erreichen, dass er bis auf Weiteres aus der Haft entlassen wird und bei seinem Vater wohnen darf. Der Nationalgardist war am 13. April in seinem Wohnort North Dighton im Bundesstaat Massachusetts festgenommen worden. Er steht im Verdacht, eine ganze Reihe Geheimpapiere in einem Chat-Raum veröffentlicht zu haben, unter anderem zum Ukraine-Krieg. Von dort aus verbreiteten sich diese im Netz. Zur Last gelegt werden Teixeira die unbefugte Entfernung, Aufbewahrung und Übermittlung von Verschlusssachen und Informationen zur Landesverteidigung.
In dem auf den 26. April datierten Schreiben argumentiert die Staatsanwaltschaft, Teixeira habe eine beunruhigende Vorgeschichte rassistischer und gewalttätiger Äußerungen. So sei er an der High School wegen Bemerkungen über Waffen und Molotow-Cocktails suspendiert worden. Bei seiner Festnahme seien in seinem Zimmer mehrere Waffen sichergestellt worden. Im Chat-Raum habe er unter anderem gesagt, dass er, wenn es nach ihm ginge, "eine Menge Menschen umbringen" würde, weil damit "die Schwachen ausgemerzt" würden.
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