Die Ukraine und ihre Partner müssten in größtmöglicher Einigkeit und Integrität handeln, "um unsere gemeinsamen Werte zu schützen". Er danke "allen Menschen in der Welt, die dazu beitragen, die Isolierung von Terroristen zu verstärken und jegliche Lieferung von Waffen und deren Komponenten an Terroristen zu unterbinden". Mit Terroristen meint Selenskyj das russische Militär. Selenskyj sagte, es sei wichtig, dass die Verbündeten der Ukraine und ihre Bevölkerung im Kampf gegen Russland "so geeint wie möglich" bleiben. In einer Videoerklärung, die auch den Beitrag der ukrainischen Grenzschutzbeamten würdigen soll, sagte er.
"Es ist sehr wichtig, dass Russland immer stärkere Signale erhält, dass die Welt keinen der russischen Terrorakte verzeihen wird", sagte Selenskyj. "Und dass möglichst viele Global Player das Sanktionsregime gegen Russland wegen Terror prinzipientreu durchhalten." Er sagte, dass eines Tages die Grenzschützer, die das Land als erste gegen russische Streitkräfte verteidigten, wieder die Grenzen der Ukraine sichern würden. "Der Tag wird sicherlich kommen, an dem die ukrainischen Grenzkontrollen für Passagiere auf den internationalen Flughäfen unseres Donezk und Simferopol wieder ganz alltäglich sein werden."
Der ukrainische Staatschef dankte Dänemark für die jüngste Lieferung von Haubitzen, Slowenien für gepanzerte Fahrzeuge, Spanien für Panzer und Deutschland für die geplante Lieferung weiterer gepanzerter Fahrzeuge und Granaten. Aus den USA erhalte die Ukraine außerdem 1,25 Milliarden Dollar zur Unterstützung ihres Staatshaushalts. Die Niederlande wiederum seien bereit, ukrainische Soldaten an modernen Waffensystemen auszubilden, Kroatien übernehme die Versorgung und Pflege verwundeter Soldaten, während Italien bereit sei, beim Wiederaufbau der Ukraine zu helfen.
Der ukrainische Armeechef Walerij Saluschnyj beriet sich derweil mit dem Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte in Europa, Christopher Cavoli. Er habe den US-General ausführlich über die Lage entlang der Fronten in der Ukraine informiert, teilte Saluschnyj gestern auf Telegram mit. "Ich habe mögliche Szenarien, Bedrohungen und Voraussetzungen für unsere zukünftigen Aktionen beschrieben." Saluschnyj machte keine Angaben zum Ort des Treffens. Experten gehen davon aus, dass sich die Ukraine aktuell auf eine Frühjahrsoffensive zur Rückeroberung besetzter Gebiete vorbereitet.
Bei der Unterredung habe er Cavoli über die Notwendigkeit informiert, der Ukraine eine breite Palette an Waffen und Luftabwehrsystemen zur Verfügung zu stellen, die "zur Bewältigung der Herausforderungen bei der Bekämpfung der russischen Aggression beitragen würden", so Saluschnyj. Erst vor knapp zehn Tagen hatte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs die ukrainische Hauptstadt Kiew besucht.
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