
Die Rente mit 63 ist die seit 2014 bestehende Möglichkeit eines frühen Rentenbezugs ohne finanzielle Abschläge für Versicherte mit 45 Beitragsjahren. Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung hatte im Dezember mitgeteilt, dass die Menschen in Deutschland immer öfter früh in Rente gehen. Viele scheiden demnach mit 63 oder 64 Jahren aus - deutlich vor der Regelaltersgrenze. Laut Institut erfolgte 2021 fast jeder dritte Zugang zur Altersrente über die Rente mit 63. Zudem gehen demnach vermehrt Menschen vor der Regelaltersgrenze in den Ruhestand und nehmen dafür Abschläge bei der Rentenhöhe in Kauf.
Der Grünen-Arbeitsmarktexperte Frank Bsirske warnte in der "Bild am Sonntag": "Die Abschaffung der "Rente mit 63" hätte zur Folge, dass Millionen Menschen mit Abschlägen und gekürzten Renten in den Ruhestand gehen." Viele Berufsgruppen wie Beschäftigte in der Pflege und in Kitas könnten aber schlicht nicht bis 67 arbeiten. "Für diese Menschen hätte ein Ende der "Rente mit 63" fatale Folgen."
FDP-Vize Johannes Vogel sprach sich für ein "selbstbestimmtes, flexibles Rentenalter" aus. Jeder sollte selbst entscheiden können, wann er in Rente gehe. "Wer länger arbeitet, kriegt dann auch mehr Rente." CDU-Chef Friedrich Merz ist der Meinung, dass man wahrscheinlich nicht umhin komme, bei einer immer längeren Lebenserwartung auch mehr zu arbeiten. "Sonst ist unser Rentensystem perspektivisch nicht mehr finanzierbar." Der Geschäftsführer der arbeitgeberfinanzierten "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft", Thorsten Alsleben, sagte: "Die Rente mit 63 passt nicht mehr in die Zeit und muss bis spätestens Ende 2030 auslaufen." Sie koste die Beitragszahler Milliarden und verschärfe zusätzlich den Fachkräftemangel.
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