Wie der "Spiegel" in Berufung auf das Planungspapier berichtet, soll die Kampfbrigade an der Nato-Ostflanke vor allem aus Freiwilligen bestehen. Wer sich für den Dienst meldet, sollen demnach mehrere finanzielle, soziale und personelle Anreize erwarten. Dabei geht die Bundeswehr davon aus, dass Soldatinnen und Soldaten zusammen mit ihren Partnern und Kindern dauerhaft nach Litauen verlegt werden.
Attraktiver machen soll dies eine Mischung aus Maßnahmen wie Auslandszuschlägen, Reisemöglichkeiten nach Deutschland – beispielsweise durch einen Pendelverkehr mit gecharteten Fliegern – sowie Kitas und Schulen vor Ort. Ein weiterer Bonus wäre eine deutliche Absenkung des Pensionsalters. "Die verschiedenen Attraktivitätsaspekte der Stationierung in Litauen müssen abgedeckt sein, um die Freiwilligkeit zu erhöhen", zitiert der "Spiegel" aus dem Papier. "Zusätzliche monetäre und nicht monetäre Anreize erhöhen die Akzeptanz einer Verwendung in Litauen."
Zudem berichtet das Nachrichtenportal von Musterbeispielen, die in dem Papier enthalten seien. Demnach würde ein Hauptfeldwebel, der mit seinem Partner und zwei Kindern nach Litauen übersiedelt, neben seinem Grundgehalt von 3827 Euro einen steuerfreien Auslandszuschlag in Höhe von bis zu 3464 Euro erhalten. Als weiteren "wirkmächtigen Attraktor" würden in dem Papier Auslandsschulen der Bundeswehr sowie Kitas genannt.
Im Sommer hatte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius angekündigt, eine Bundeswehrbrigade in Litauen stationieren zu wollen. Dazu solle eine Truppe aus rund 3500 Soldatinnen und Soldaten neu aufgebaut werden, hieß es dann im Oktober. Konkret: 2025 soll die Brigade laut Pistorius formell in den Dienst gestellt werden – auch wenn sie zu diesem Zeitpunkt aller Voraussicht nach noch nicht Tausende von Soldaten umfassen wird. Bei der Suche nach Soldatinnen und Soldaten sei Freiwilligkeit "das erste Prinzip", sagte Pistorius im Oktober weiter. "Aber am Ende zählt das Ergebnis." Zwang wäre demnach nicht ausgeschlossen.