Der damalige Regierungschef hatte seinen Parteifreund in ein wichtiges Fraktionsamt gehievt, obwohl er von älteren, ähnlichen Anschuldigungen gegen Pincher wusste. Das ließ Johnson mehrmals abstreiten, musste es dann aber doch einräumen. Pincher, der seitdem als unabhängiger Abgeordneter im Unterhaus sitzt, habe sich völlig unangemessen verhalten, sein Amt missbraucht und dem Ansehen des Parlaments schwer geschadet, betonte der Ausschuss. Der 53-Jährige entschuldigte sich erneut für sein Verhalten.
Damit stehen die Konservativen von Premierminister Rishi Sunak vor Nachwahlen in fünf Wahlkreisen, nachdem unter anderem Ex-Regierungschef Johnson sein Mandat mit sofortiger Wirkung niedergelegt hatte. Im britischen Wahlsystem werden die Abgeordneten nur direkt in einem Wahlkreis gewählt. Umfragen zufolge dürften die Tories alle Abstimmungen verlieren. Damit würde gut ein Jahr vor der Parlamentswahl, die vermutlich im Herbst 2024 stattfindet, der Druck auf Sunak auch aus den eigenen Reihen weiter steigen.
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