Bei der Kindergrundsicherung sollen diverse Leistungen vom Kindergeld über den Kinderzuschlag bis hin zur finanziellen Unterstützung für Klassenfahrten und Freizeit gebündelt werden. Viele Familien beantragen Leistungen bislang wegen Unkenntnis oder bürokratischer Hürden nicht. Familien und ihre Kinder sollen ab 2025 von der Grundsicherung profitieren.
Lindner wies darauf hin, dass die Kinderarmut vor allem durch Zuwanderung gestiegen sei. "Nehmen wir also das Beispiel einer Familie, in der die Eltern keine Arbeit haben und kein Deutsch sprechen. Überweisen wir ihnen dann einfach mehr Geld? Oder investieren wir in die Sprachförderung von Eltern und Kindern? Und in das Bemühen, die Eltern in den Arbeitsmarkt zu integrieren?" Davon profitierten auch Kinder nachhaltig, erklärte der Finanzminister.
Kritik kam vom Sozialverband Deutschland (SoVD). Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ): "Wir brauchen jetzt eine schnelle Umsetzung der Kindergrundsicherung, und dafür muss natürlich auch Geld in die Hand genommen werden. Dass nun Teile der FDP und der Bundesfinanzminister die Handbremse ziehen, ist beschämend."
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) rechnet für die Einführung einer Kindergrundsicherung mit jährlichen Mehrausgaben von 12,5 Milliarden Euro. Das ergibt sich aus einem Thesenpapier des Bundesvorstandes, das dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. Vorstandsmitglied Anja Piel sagte demnach: "Eine Kindergrundsicherung, die Kinderarmut bekämpft, wird Geld kosten." Die veranschlagten Mehrkosten von 12,5 Milliarden Euro seien deshalb "gut investiertes Geld". Zur Finanzierung müssten große Vermögen und Einkommen "endlich stärker herangezogen werden".
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