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Während die Gespräche über eine Feuerpause im Gaza-Krieg nach israelischen Angaben "konstruktiv" verlaufen sind, hat ein tödlicher Angriff auf US-Soldaten in Jordanien neue Ängste vor einer Ausweitung der Krise im Nahen Osten geschürt. US-Präsident Joe Biden drohte mit Vergeltung, nachdem am Sonntag drei US-Soldaten in Jordanien nahe der syrischen Grenze bei einem Drohnenangriff getötet worden waren. "Haben Sie keinen Zweifel - wir werden alle Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, zu einem Zeitpunkt und in einer Weise, die wir wählen", teilte Biden mit.

Der jordanische Außenminister sagte, arabische Truppen würden nicht nach Gaza ziehen, und äußerte scharfe Kritik am israelischen Krieg gegen die Hamas. Ayman Safadi geriet am Samstag mit Joe Bidens leitendem Nahostberater in Konflikt und sagte, eine humanitäre Pause dürfe nicht von der Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln abhängig gemacht werden. Der US-Gesandte Brett McGurk sagte, die Verantwortung liege bei der Hamas, Geiseln freizulassen, um die humanitäre Hilfe zu erhöhen und die Kämpfe zu unterbrechen. Die beiden hielten eine Rede auf dem Sicherheitsgipfel des IISS Manama Dialogue in Bahrain, wo die arabische Wut über die Weigerung Israels, über eine Zwei-Staaten-Lösung zu verhandeln, wiederholt zum Ausdruck kam.

Das UN-Welternährungsprogramms (WFP) hat einen sicheren und erweiterten Zugang für humanitäre Hilfe zum Gazastreifen gefordert. Der Bedarf an humanitären Hilfsgütern sei sprunghaft angestiegen und die kritischen Nahrungsmittelvorräte hätten einen gefährlichen Tiefstand erreicht, sagte WFP-Exekutivdirektorin Cindy McCain nach einem Besuch am Grenzübergang Rafah am Sonntag. "Heute spreche ich einen dringenden Appell für die Millionen von Menschen aus, deren Leben durch diese Krise zerstört wird."

Als Reaktion auf den Gaza-Krieg hat Jordanien die USA um Hilfe bei der Sicherung seiner Grenzen gefragt. "Wir haben die amerikanische Seite gebeten, das jordanische Luftverteidigungssystem mit Patriot-Raketen zu verstärken", sagte ein Sprecher der jordanischen Armee am Sonntagabend im staatlichen Fernsehen. "Es ist ein teures System, das nicht mit lokalen Ressourcen bereitgestellt werden kann, daher brauchen wir einen strategischen Partner."

Joe Biden hat eine direkte, provokative Verbindung zwischen Russlands Invasion in der Ukraine und dem Angriff der Hamas auf Israel hergestellt, als er die Amerikaner aufforderte, ihre Rolle als "Leuchtfeuer für die Welt" nicht aufzugeben. In seiner erst zweiten Ansprache im Oval Office seiner Präsidentschaft sagte Biden, er werde den Kongress bitten, sowohl Israel als auch der Ukraine Hilfe zu leisten, und prangerte die Geißel des Antisemitismus und der Islamophobie im eigenen Land an. In seiner 15-minütigen Ansprache versuchte der Präsident, die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten miteinander zu verknüpfen, um kriegsmüde Wähler und Hardliner der Republikaner von den Verpflichtungen Amerikas zu überzeugen.

Die Mission von Präsident Joe Biden, die Konfrontation Israels mit der Hamas einzudämmen, wurde bereits vor seiner Abreise aus Washington am Dienstagabend durch sich schnell verschlimmernde Ereignisse zunichte gemacht, die in einen regionalen Krieg überzugehen drohen. Eine verheerende Explosion in einem Krankenhaus in Gaza, bei der vermutlich Hunderte Menschen ums Leben kamen, veranlasste Jordanien, die zweite Etappe von Bidens Reise abzusagen. Nach einem Besuch in Israel sollte er in Amman wichtige arabische und palästinensische Führer treffen.

Nach einem Raketeneinschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen mit mutmaßlich zahlreichen Opfern hat Jordanien ein für Mittwoch geplantes Treffen zwischen König Abdullah II. und US-Präsident Joe Biden abgesagt. Das Treffen, an dem auch Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi teilnehmen sollte, werde erst stattfinden, wenn es eine Einigung gebe, den Krieg zu beenden und "diese Morden" zu stoppen, sagte Außenminister Aiman al-Safadi dem jordanischen TV-Sender Al-Mamlaka. Ein US-Regierungsvertreter bestätigte kurz darauf, dass Biden nach Rücksprache mit König Abdullah II. und angesichts der von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas angekündigten Trauertage seine Reise nach Jordanien und das dortige Treffen verschiebe.