Moldau wurde im Juni 2022 wie die Ukraine zum EU-Beitrittskandidaten erklärt. Das zwischen Rumänien und der Ukraine liegende Land mit rund 2,6 Millionen Einwohnern ist eines der ärmsten Europas. In der abtrünnigen Region Transnistrien sind seit den 1990er Jahren russische Soldaten stationiert. Die proeuropäische Regierung Moldaus wirft Russland gezielte Destabilisierung vor. Scholz sagte, man lese Berichte über russische Versuche, Moldau zu destabilisieren, mit großer Sorge. "Die Souveränität und territoriale Integrität eines jeden Staates ist unantastbar", sagte er. "Deshalb unterstützen wir Moldau nach Kräften dabei, sich gegen Versuche der Destabilisierung durch Russland zu wappnen."
Zugleich bedankte sich Scholz bei Sandu für die Solidarität mit der Ukraine sowie die Aufnahme von Flüchtlingen. Dies sei ein großer Kraftakt. An Ioannis gewandt hob er die Unterstützung Rumäniens für die Energieversorgung Moldaus hervor. Auch Deutschland habe Moldau unterstützt, seine Energierechnung zu bezahlen. "Zusammenhalt und Solidarität sind das Gebot der Stunde in einer Zeit, in der imperialistische Politik unsere demokratischen Errungenschaften, unsere gemeinsame Sicherheit in Europa bedroht", sagte Scholz.
Moldau grenzt an die Ukraine und an Rumänien. Sandu sagte, ihr Land sei immer sei wieder "hybriden Angriffen" und "Destabilisierungsversuchen" von russischer Seite ausgesetzt. Scholz und Iohannis betonten mehrfach, dass der Westen Moldau unter anderem wirtschaftlich beistehen werde. Moldau strebt zwar nicht in die Nato, will aber der Europäischen Union beitreten. Im Juni 2022 erhielt das Land wie die Ukraine den Kandidatenstatus. Deutschland und andere EU-Staaten unterstützen Moldau mit hohen Geldsummen. Bei drei Geber-Konferenzen im vergangenen Jahr kamen weit mehr als eine Milliarde Euro zusammen - viel Geld in einem Land mit einer jährlichen Wirtschaftsleistung von zuletzt etwa 14 Milliarden US-Dollar.
Die Bundesregierung hatte Moldau im vergangenen Jahr auch militärische Hilfe zugesagt. Im Januar wurden die ersten von 19 gepanzerten Transportfahrzeugen vom Typ Piranha an die moldauischen Streitkräfte geliefert. Moldau ist politisch zwischen proeuropäischen und prorussischen Kräften gespalten. In der abtrünnigen Region Transnistrien, einem schmalen Landstreifen an der Grenze zur Ukraine, sind seit den 1990er-Jahren russische Soldaten stationiert. Dort soll sich auch noch ein riesiges Munitionsdepot aus sowjetischen Zeiten befinden.
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