
Der leblose Junge war am 14. September in Pragsdorf bei Neubrandenburg gefunden worden. Feuerwehrleute entdeckten ihn in einem Gebüsch in der Nähe eines Bolzplatzes an einem See mit "massiven Verletzungen am Oberkörper". Sofort eingeleitete Wiederbelebungsversuche von Medizinern und ein schneller Transport in eine Klinik blieben erfolglos. Die Ärzte konnten das Leben des Kindes nicht retten.
In Pragsdorf an der Bundesstraße 104 leben nur 580 Menschen und laut dem Bürgermeister Ralf Opitz vergleichsweise viele Kinder. Anwohner zeigten sich schockiert über den Tod des Sechsjährigen. Das Verbrechen hat das ganze Land erschüttert: Der sechsjährige Joel aus Pragsdorf bei Neubrandenburg wurde am Donnerstag durch Messerstiche so schwer verletzt, dass er starb. Nachdem am Freitag die Polizei den ganzen Ort in Beschlag genommen hatte, war am Samstag eine bedrückende Ruhe eingekehrt.
Die Eltern hatten den Sechsjährigen wie häufig zum Spielen ins Dorf gelassen. Das Kind wurde dann als vermisst gemeldet, weil es nicht wie vereinbart wieder nach Hause gekommen war und erste Suchaktionen erfolglos geblieben waren. Die Vermisstenmeldung war laut Polizei kurz vor 20.00 Uhr eingegangen. Beamte umliegender Reviere und Bereitschaftspolizisten hätten den Bereich in Pragsdorf sofort durchsucht, sagte eine Polizeisprecherin. Etwa gegen 21.00 Uhr wurde der leblose Junge dann gefunden.
Die Gemeinde Pragsdorf hat auf der Internetplattform Facebook ihre Trauer nach dem Tod des Kindes bekundet. "Mit Trauer und Bestürzung haben wir heute früh vom schrecklichen Gewaltverbrechen und dem Tod von J. erfahren. Die Gedanken sind derzeit natürlich vor allem bei der Familie und den Angehörigen", hieß es. Gleichzeitig bat man darum, brauchbare Hinweise umgehend der Polizei zu melden. Auf der Facebook-Seite der Gemeinde wurde auch auf eine Spendenaktion für die Familie des toten Kindes hingewiesen. Innerhalb weniger Stunden waren bereits rund 20.000 Euro gesammelt worden.
dp/fa