Bei den Todesfällen nahm der Anteil von akuten Vergiftungen als Todesursache zu. Entsprechend sank der Anteil der Langzeitkonsumenten von 76 auf nur noch gut 70 Prozent. Die Zahl der Todesfälle durch Fehler beim Konsum stieg innerhalb eines Jahres um 400 Prozent von 4 auf 20 Todesfälle. Neben versehentlicher Überdosierung könne auch zunehmende Risikobereitschaft eine Ursache für den Anstieg der Todeszahlen sein.
Die Zahl der Rauschgiftdelikte nahm 2021 im Vergleich zum Vorjahr um fast zehn Prozent auf 74 600 Taten zu. Die bekannt gewordenen Fälle von Drogenhandel und -schmuggel stiegen um fast 25 Prozent. Bei der Beschaffungskriminalität wurde ein Plus von mehr als 20 Prozent registriert.
Der Anteil der Rauschgiftkriminalität an der Gesamtkriminalität stieg auf 6,2 Prozent. Auf dem Vormarsch sind die sogenannten neuen psychoaktiven Stoffe, das sind synthetisch hergestellte chemische Drogen. Wurden 2017 nur 29 Fälle in dieser Kategorie aufgeführt, waren es 2021 bereits 806 Straftaten.
Aber auch die Zahl der Cannabisdelikte stieg 2021 um 9,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Während die Kriminalität rund um Heroin eher stagnierte, verzeichneten die Ermittler bei Kokain seit 2015 einen deutlichen Anstieg. Rückläufig waren 2021 nur die Zahl der aufgeflogenen Drogenimporte und die Aufklärungsquote (- 0,6 Prozentpunkte).
Als eine Ursache des Anstiegs der Drogenkriminalität gilt der florierende Postversand von Drogen dank Online-Versandhandel im Darknet. Der Internethandel boomt, teilten die Ermittler mit.
dp/fa