
Am Leipziger Platz läuft noch bis zum 18. November eine Ausstellung mit Malereien von Kindern aus befreiten ukrainischen Städten. An der Decke hängen mehr als 500 Engel aus Papier - sie stehen für die im Krieg getöteten Kinder. Die Bilder sollen im Anschluss online verkauft werden, um mit dem Erlös Bedürftige weiter zu unterstützen. "Wir suchen auch noch Bibliotheken und andere Einrichtungen, die einige Bilder in ihren Räumen zeigen", so Sell.
Seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 habe der Verein fast sieben Millionen Sach- und Geldspenden in ganz Deutschland gesammelt. "Davon haben wir unter anderem 1000 Tonnen Hilfsgüter wie Lebensmittel, Trinkwasser, Stromgeneratoren und 250 Tonnen Medikamente und Verbandsmaterial gekauft", berichtet Tetyana Sell.
Außerdem habe die Ukraine-Hilfe Berlin 17 Rettungswagen, vier Feuerwehrautos und 35 Evakuierungsfahrzeuge angeschafft. Zwei der Fahrzeuge seien leider unter russischen Beschuss geraten. "In einem Rettungswagen sind auch die Insassen gestorben", sagt Sell. Besonders gefragt seien auch Defibrillatoren, Notrucksäcke für die Erstversorgung von Verletzten und Aderpressen zum Stoppen von Blutungen, berichtet die gebürtige Ukrainerin.
Der Verein kaufe die Hilfsgüter gezielt ein. "Wir arbeiten mit 40 Nichtregierungsorganisationen in der Ukraine zusammen, die den Bedarf vor Ort genau kennen", sagt Sell. Der Verein unterstütze zwar vor allem Menschen in der Ukraine, doch auch in Deutschland werde Hilfe benötigt, sagt Oleg Motus.
Ein Problem sei etwa die fehlende Versorgung von Verwundeten, die in Deutschland operiert wurden. "Diese Menschen werden aus den Krankenhäusern entlassen und sind völlig auf sich gestellt", berichtet er. Der Verein arbeite nun am Aufbau einer Pflegeeinrichtung für Kriegsverletzte, doch die bürokratischen Hürden seien hoch.