"Und er beginnt bereits jetzt, auch wenn leider noch kein Ende des Kriegs in Sicht ist. Diese langfristige Perspektive und frühzeitige Planung ist wichtig."
Das deutsche Entwicklungsministerium unterstützt die Ukraine auch bei Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung, bei Projekten zur Energieeffizienz, Stadtentwicklung und Berufsbildung sowie den Weg des Beitrittskandidaten Ukraine in die EU. Seit Beginn russischen Angriffskrieges hat das Ministerium nach eigenen Angaben insgesamt rund 787 Millionen Euro bereitgestellt. Die gesamte zivile Unterstützung der Bundesregierung in der Ukraine seit Kriegsbeginn belaufe sich auf rund 3,6 Milliarden Euro - und das ohne die Kosten für die Unterstützung Geflüchteter aus der Ukraine in Deutschland.
Wie der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow am Mittwoch per Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte, trafen inzwischen drei Einheiten des US-amerikanischen Patriot-Flugabwehrsystems in dem Land ein. Eines der nun gelieferten Patriot-Systeme stammt aus Deutschland, wie die Bundesregierung auf ihrer Seite zur Rüstungshilfe für die Ukraine bestätigte. Die beiden anderen kommen aus den USA und den Niederlanden.
Patriot ("Phased Array Tracking Radar for Intercept on Target") zählt zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt. Damit können feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper bekämpft werden. Auf eine Entfernung von etwa 100 Kilometern und bis in Höhen von 30 Kilometern können die Abwehrraketen Ziele treffen. Das ergänzt die ukrainische Luftabwehr, zu der Deutschland neben dem Patriot-System zwei Iris-T-Systeme und 34 Gepard-Flugabwehrpanzer beigetragen hat.
Deutschland und Portugal wollen bei der Unterstützung der Ukraine weiter an einem Strang ziehen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nannte bei einem Besuch in Lissabon die gemeinsame Versorgung Kiews mit Leopard-2-Kampfpanzern ein "sichtbares Zeichen" für die gute Kooperation. Der portugiesische Ministerpräsident António Costa sagte, sein Land sei bereit, die militärische Unterstützung der Ukraine zusammen mit Deutschland "im Rahmen unserer Möglichkeiten" fortzusetzen. Portugal war das erste Land, das Deutschland eine Zusage für die Ausrüstung eines ukrainischen Bataillons mit Kampfpanzern vom Typ Leopard 2A6 gemacht hat. Deutschland hat inzwischen 18 dieser Panzer geliefert, Portugal drei.
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