
Nach einer Auswertung des Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) meldeten im Juli 136 Unternehmen bei den Gerichten in Bayern Insolvenz an, seit Januar waren es 872. Von einer Insolvenzwelle könne nicht gesprochen werden, "vielmehr nähern wir uns wieder der langfristigen Entwicklung an", sagte Brossardt. Aber hohe Energie-, Rohstoff- und Arbeitskosten sowie steigende Bürokratie und wachsende Umweltauflagen setzten immer mehr Unternehmen zu. "Unser Standort und seine Rahmenbedingungen müssen endlich wieder in den Fokus der politischen Bemühungen gesetzt werden. Sonst droht uns eine schleichende De-Industrialisierung", sagte der vbw-Chef.
Bundesweit lag die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland laut IWH im Juli bei 1025 und damit 6 Prozent über dem Durchschnittswert für den Monat Juli in den Jahren 2016 bis 2019, also vor der Corona-Pandemie. Die meisten betroffenen Arbeitsplätze seien im Handel und in der Industrie. "Für die Monate August und September erwarten wir keinen wesentlichen Anstieg der Insolvenzzahlen", sagte der Leiter der IWH-Insolvenzforschung, Steffen Müller.
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