Kirche

Pater Maurizio Patriciello ist spät dran. "Ich warte auf meine Leibwächter", schrieb er per SMS. Er ist weder eine Berühmtheit noch ein Politiker, sondern ein Pfarrer in Caivano, einer verlassenen, von Kriminalität heimgesuchten Stadt am Stadtrand von Neapel. Er lebt unter Polizeischutz, seit am Tor seiner Kirche eine Bombe mit der Aufschrift "Geht uns aus dem Weg" explodierte. Die Drohung war die Reaktion der Camorra auf Patriciellos unerbittlichen Kampf gegen die illegale Entsorgung von Giftmüll durch die Mafia-Organisation auf Ackerland in der süditalienischen Region Kampanien.

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Die meisten Deutschen haben mit Kirche und Religion nichts mehr im Sinn - das ist die ernüchternde Bilanz des obersten katholischen Bischofs zum Jahreswechsel. "Der Mitgliederverlust ist rasant, die gesellschaftliche Bedeutung schwindet", konstatierte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, in seiner Silvesterpredigt in Frankfurt am Main. "Die Mehrheit der Bevölkerung ist kaum noch religiös ansprechbar."

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Viele Ukrainer werden am Montag zum ersten Mal den Weihnachtstag am 25. Dezember feiern, nachdem die Regierung das Datum vom 7. Januar, dem orthodoxen Kirchenfest, geändert hat. Die Ukraine hat im Juli ein Gesetz verabschiedet, das die Feier auf den 25. Dezember verschiebt, den Tag, an dem der größte Teil der christlichen Welt Weihnachten feiert. Das von Präsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnete Gesetz besagte, dass die Ukrainer "ihr eigenes Leben mit ihren eigenen Traditionen und Feiertagen leben" wollten. Es erlaube ihnen, "das russische Erbe der imposanten Weihnachtsfeierlichkeiten am 7. Januar aufzugeben", hieß es weiter.

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Die Zahl der Kirchenaustritte in Nordrhein-Westfalen ist 2023 hoch geblieben. Wie eine Stichproben-Umfrage bei Amtsgerichten nahelegt, bewegen sich die Zahlen vom Trend her zwar leicht unter dem Rekordniveau von 2022. Tausende kehrten der Kirche aber auch im jetzt zu Ende gehenden Jahr den Rücken.

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Die russischen Behörden schränken den Zugang zu Abtreibungen ein, um der langjährigen demografischen Krise des Landes entgegenzuwirken. Zu den Maßnahmen gehört es, den Versuch, eine Frau zu einer Abtreibung zu überreden, unter Strafe zu stellen und Privatkliniken unter Druck zu setzen, den Eingriff nicht mehr durchzuführen. Feministische Gruppen behaupten, die Kampagne gefährde das Leben von Frauen. Eine Schlüsselrolle in der Anti-Abtreibungskampagne spielt die Russisch-Orthodoxe Kirche, die eng mit dem Kreml verbunden ist.

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Die Tagesordnung der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wurde am Dienstag hastig angepasst. Am Abend trat die Ratsvorsitzende Annette Kurschus in Ulm dann vor das Mikrofon. Die Stellungnahme war nötig geworden, weil die "Siegener Zeitung" (SZ) kurz zuvor über Vorwürfe gegen sie berichtet hatte. Ein ehemaliges Mitglied der Kirchengemeinde in Siegen behauptet der "SZ" zufolge, Ende der 90er-Jahre kirchliche Amtsträger in der Stadt über Missbrauchsvorwürfe gegen einen Kirchenmitarbeiter informiert zu haben. Eine Gesprächspartnerin sei damals Annette Kurschus gewesen, zu der Zeit Gemeindepfarrerin in Siegen – und heute Ratsvorsitzende der EKD und damit Vertreterin von rund 20 Millionen evangelischen Christinnen und Christen im

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Die russisch-orthodoxe Kirche hat von Alla Pugacheva, der bekanntesten Popsängerin des Landes, die diese Woche nach Hause zurückgekehrt ist, eine Entschuldigung für ihre Kritik am russischen Krieg in der Ukraine gefordert. Die 74-jährige Pugacheva, jahrzehntelang in Russland und anderen Teilen der ehemaligen Sowjetunion äußerst beliebt, verließ das Land zusammen mit ihrem Mann einige Wochen nach Kriegsbeginn in Richtung Israel. Im September 2022 erregte sie breite Aufmerksamkeit bei Befürwortern und Gegnern des Konflikts, indem sie sagte, dass russische Soldaten für "illusorische Ziele" starben und das Land zum "Aussätzigen" geworden sei.

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Laut einer am Freitag veröffentlichten unabhängigen Kommission wurden in Spanien seit 1940 schätzungsweise über 200.000 Minderjährige von römisch-katholischen Geistlichen missbraucht. Der Bericht nannte keine konkreten Zahlen, sagte aber, eine Umfrage unter über 8.000 Menschen habe ergeben, dass 0,6 Prozent der erwachsenen Bevölkerung Spaniens (rund 39 Millionen Menschen) angaben, bereits als Kinder Missbrauch durch Geistliche erlitten zu haben.

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Das ukrainische Parlament stimmte am Donnerstag zunächst einem Gesetz zu, das die Ukrainische Orthodoxe Kirche verbieten würde, nachdem Kiew ihr nach der Invasion im vergangenen Jahr Kollaboration mit Russland vorgeworfen hatte. Die UOC, die sagt, dass sie sich nicht mehr mit der Russisch-Orthodoxen Kirche verbündet, bestreitet die von Kiew gegen sie erhobenen Vorwürfe und erklärt, der Gesetzesentwurf sei verfassungswidrig. Jaroslaw Schelesnjak, ein Parlamentsabgeordneter, sagte in der Nachrichten-App Telegram, dass die Abgeordneten in erster Lesung für die Unterstützung des Gesetzentwurfs gestimmt hätten.

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Beim Einsturz des Daches einer Kirche im Norden Mexikos kamen mindestens zehn Menschen ums Leben, darunter drei Kinder. Der Einsturz ereignete sich am Sonntagnachmittag Ortszeit, als etwa 100 Menschen an einer Taufe in der Kirche Santa Cruz in Ciudad Madero teilnahmen. Sechzig Menschen wurden verletzt, mindestens zwei davon schwer, Dutzende waren unter den Trümmern eingeklemmt. Anwohner stürmten mit Schaufeln und Spitzhacken zum Gebäude, um die Eingeschlossenen zu befreien. Inzwischen sind Such- und Rettungsteams am Unfallort eingetroffen und zwei Kräne sind vor Ort, um die Trümmer zu beseitigen.