"Faktisch verschärft sich der Hybridkrieg. Immer mehr Menschen werden vom Lukaschenko-Regime gezwungen, die Grenze zu überqueren", sagte der lettische Staatspräsident Edgars Rinkevics nach einem Treffen mit Regierungschef Krisjanis Karins in Riga. Auch Karins sprach von "wachsenden Spannungen" an Lettlands Grenze zu Belarus, die zugleich Teil der EU-Außengrenze ist. "Wir haben rechtzeitig Entscheidungen getroffen, um die Überwachung unserer Grenze zu verstärken", sagte der Ministerpräsident des baltischen EU- und Nato-Landes.
Lettlands Grenzschutz hatte zuletzt zusätzliche Kräfte zum Schutz der 172 Kilometer langen Grenze zu Belarus mobilisiert und Unterstützung von der Armee und Polizei angefordert. Der Baltenstaaten wirft dem mit Russland eng verbündeten Nachbarland und dessen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, in organisierter Form Migranten aus Krisenregionen an die Grenze zu bringen. Wie Polen und Litauen ist die Regierung in Riga zudem wegen Aktivitäten der russischen Privatarmee Wagner besorgt. Deren Truppen schlugen nach dem gescheiterten Aufstand gegen Moskau ihr Lager in Belarus auf.
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