
Unabhängig von der Tat an der Schule wurde die Polizei gegen 14.50 Uhr zu einer weiteren Bedrohungslage in Bahrenfeld alarmiert, wie es in der Mitteilung heißt. Im Zuge der Fahndungsmaßnahmen hätten Zivilfahnder wenig später vier Personen vorläufig festgenommen. Hierbei handelt es sich den Angaben zufolge um drei Kinder (12, 12 und 13) und einen 14-jährigen Jugendlichen. Bei ihnen wurden den Angaben zufolge zwei Spielzeugwaffen sichergestellt. Einer der Zwölfjährigen und der 13-Jährige könnten den Angaben zufolge für die Tat in der Schule in Frage kommen.
Die Schule löste Alarm aus, und die Polizei erschien mit einem Großaufgebot, sperrte das Gelände weiträumig ab. Einsatzkräfte in schwerer Montur durchsuchten das Gebäude. Schüler wurden hinaus begleitet und mit Bussen zu einer Kaserne gebracht. "Von Verletzten ist mir bisher nichts bekannt", sagte ein Polizeisprecher. Hubschrauber kreisten über der Gegend, auch Drohnen waren im Einsatz.
Am Nachmittag beendeten die Einsatzkräfte die Durchsuchung in der Schule. Es habe keinen Hinweis auf einen Verbleib der Täter in dem Gebäude gegeben, sagte ein Sprecher. Die Polizei gehe nicht mehr von einer konkreten Bedrohungssituation aus.
Es sollen demnach rund 1000 Schülerinnen und Schüler in dem Gebäude gewesen sein. Nach und nach seien alle Kinder in eine nahe gelegene Kaserne der Bundeswehr gebracht worden, hieß es von der Schulbehörde. Vor Ort gebe es psychologische Betreuung. Eltern konnten ihre Kinder in der Kaserne abholen. Das "Hamburger Abendblatt" zeigte ein Foto aus einem Klassenraum, in dem sich Schüler mit Tischen und Büchern verbarrikadiert haben sollen. Der Sprecher sagte, es sei durchaus denkbar, dass dies zutreffe und die Schüler sich auf diese Weise zu schützen versuchten.
Auf der Plattform X (vormals Twitter) schrieb die Polizei, die Schüler würden mit Bussen in eine Kaserne in der Nähe gebracht und von Schulpsychologen betreut. Dort könnten sich auch Eltern einfinden und ihre Kinder abholen. Die Polizei schrieb weiter, dass auch von besorgten Eltern aus umliegenden Schulen viele Anrufe eingingen. Man habe "jedoch aktuell keine Hinweise auf weitere Einsatzorte oder Gefahren". Viele Straßen rund um die Schule wurden abgesperrt. Die Polizei rief Autofahrer auf, den Bereich weiträumig zu umfahren. Auch der S-Bahn-Verkehr war wegen des Polizeieinsatzes unterbrochen, teilte die S-Bahn Hamburg auf der Plattform X mit.
Blankenese liegt an der Elbe und gilt als wohlhabender Stadtteil. Die Stadtteilschule Blankenese hat rund 1150 Schülerinnen und Schüler – davon allein um die 400 in der gymnasialen Oberstufe. Unterrichtet werden sie von mehr als 120 Lehrkräften. In Hamburg gibt es bei den weiterführenden Schulen seit 2010 ab Klasse fünf nur noch Stadtteilschulen und Gymnasien. Die Stadtteilschulen ersetzen Haupt-, Real- und Gesamtschulen und bieten Abiturprüfungen nach neun Jahren. An Gymnasien können Hamburgs Jugendliche das Abitur bereits nach acht Jahren erwerben.