Die Ausbildung dauere eine Weile - und die ukrainischen Piloten seien nicht an französischen Modellen geschult worden. Scholz sagte zur Frage von Kampfflugzeugen, Deutschland habe deZurückhaltungr Ukraine sehr viel geliefert. Deutschland konzentriere sich auf die Unterstützung beim Verteidigungskampf. Nach den USA sei die Bundesrepublik zweitgrößter Unterstützer der Ukraine. Zur Abwehr des russischen Angriffskriegs sicherte Deutschland nun militärische Unterstützung im Wert von zusätzlichen 2,7 Milliarden Euro zu. Unter anderem sollen 20 weitere Marder-Schützenpanzer, 30 Leopard-1-Panzer und vier Flugabwehrsysteme Iris-T SLM von der deutschen Rüstungsindustrie bereitgestellt werden. Frankreich versprach die Lieferung Dutzender gepanzerter Fahrzeuge und leichter Panzer sowie von weitreichenden Luftverteidigungssystemen. Außerdem sollen Tausende weitere ukrainische Soldaten im laufenden Jahr von Frankreich ausgebildet werden.
Zuvor hatten sich Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj etwa drei Stunden zu einem Arbeitsabendessen in Paris zusammengesetzt. Konkret hieß es aus dem Élyséepalast, dass Frankreich seine Bemühungen im Bereich der Luftabwehr fortführen und der Ukraine neuere System zur Verfügung stellen werde. Laut Élyséepalast war das Treffen der beiden Präsidenten von "wahrem Vertrauen" geprägt. Macron spiele für Selenksyj eine besondere Rolle. Frankreich habe seit Beginn des Krieges mehrfach eine Führungsrolle übernommen. Russland habe seinen Krieg in der Ukraine "geopolitisch bereits verloren" und verwandle sich in einen Vasallenstaat Chinas, sagte Emmanuel Macron. "De facto ist das Land in eine Form der Unterwürfigkeit gegenüber China geraten und hat seinen Zugang zur Ostsee verloren, was entscheidend war, weil es Schweden und Finnland dazu veranlasste, der Nato beizutreten", sagte der französische Präsident in einem Interview mit Meinungszeitung am Sonntag veröffentlicht.
Selenskyj dankte Deutschland und Frankreich für die militärische Unterstützung. "Ich danke Herrn Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Herrn Bundeskanzler Olaf Scholz und dem deutschen Volk für das starke Verteidigungspaket, für ihre Führungsrolle bei der Verteidigung von Menschenleben gegen den russischen Terror gemeinsam mit uns", schrieb Selenskyj auf Twitter. Macron und dem gesamten französischen Volk sei er dankbar "für die militärische Unterstützung unserer Kämpfer, die im Kampf gegen russische Terroristen hilft". "Gemeinsam bringen wir den Frieden für alle Ukrainer und Europäer näher", schrieb er weiter.
Selenskyj war gestern nach Gesprächen in Rom zu seinem ersten Besuch in Deutschland seit Beginn der Invasion Russlands gekommen. In Berlin traf Selenskyj unter anderem Bundeskanzler Scholz. Am Nachmittag wurden Selenskyj und das ukrainische Volk in Aachen für ihre Verdienste um die Einheit Europas mit dem Karlspreis ausgezeichnet. Überraschend reiste Selenskyj dann noch nach Paris weiter, wo er sich mit Macron traf - es war sein zweiter Besuch in Frankreich seit Kriegsbeginn. Ob der ukrainische Präsident noch in der Nacht abfliegen wollte oder nach einer Übernachtung in Paris, blieb auch aus Sicherheitsgründen offen.
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