
AfD-Bundeschef Tino Chrupalla hat den Wahlsieg seiner Partei im thüringischen Landkreis Sonneberg bejubelt. "Das war erst der Anfang", schrieb Chrupalla am Sonntagabend auf Twitter. "Wir überzeugen Mehrheiten mit unserer Politik für die Interessen der Bürger. So werden wir für Deutschland die Wende zum Guten erreichen." Im Landkreis Sonneberg in Südthüringen hatte der AfD-Kandidat Robert Sesselmann am Sonntag die Stichwahl um das Amt des Landrats gewonnen. Es ist das erste kommunale Spitzenamt für die Rechtspartei bundesweit.
Der unterlegene CDU-Kandidat Jürgen Köpper hat den Wahlausgang als "enttäuschend" bezeichnet und sprach von einem schlechten Tag für den Landkreis Sonneberg und Thüringen. "Trotz einer höchst engagierten Arbeit von unzähligen Wahlhelfern haben die Sonneberger heute anders entschieden", sagte er laut einer Mitteilung vom Sonntagabend. Am Ende sei auch der Wahlkampf durch die schlechte Politik der Bundesregierung überlagert worden.
CDU-Generalsekretär Christian Herrgott dankte Jürgen Köpper. "Jürgen Köpper ist ein erfahrener und ehrlicher Arbeiter, der den Landkreis Sonneberg auf Kurs gehalten hätte, statt ihn in eine unsichere Zukunft zu führen", sagte er am Sonntag laut einer Mitteilung. "Mit dem Wahlergebnis ist klar, dass jetzt wir alle die Aufgabe haben, Lösungen gegen diese Art des Protestes gegen Berlin zu finden. Jeder ist dabei gefragt."
Der Linken-Ostbeauftragte Sören Pellmann hat den AfD-Wahlsieg als politische Zäsur bezeichnet. "Das muss ein allerletzter Warnschuss für alle Bundestagsparteien sein", forderte der Leipziger Bundestagsabgeordnete am Sonntagabend. "Insbesondere die Bundesregierung darf nicht länger eine Politik machen, die keine Probleme löst, sondern zusätzliche schafft." Es gelte nun, Landtagswahlsiege der AfD in Ostdeutschland im kommenden Jahr zu verhindern. Dafür müsse die Politik Normalbürger in den Mittelpunkt rücken. "Wer die AfD klein machen will, muss die Wähler zurückgewinnen", meinte Pellmann. "Dafür braucht es eine Politik der ausgestreckten Hand."
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