Türkische Medien hatten zwischenzeitlich berichtet, der Fußballer sei gerettet worden. Er soll nun nach Angaben seines Clubs Hatayspor in seine Heimat Ghana gebracht und dort beigesetzt werden. Der Fußball-Profi spielte unter anderem einst für den FC Porto und wurde mit dem Verein Meister und portugiesischer Superpokalsieger.
Die Berichte über Rettungen aus der Türkei reißen derweil noch immer nicht ab. Aus den Trümmern eines eingestürzten Wohnhauses in Antakya sollen Helfer drei Menschen befreit haben, darunter ein Kind. Sie seien 296 Stunden verschüttet gewesen, berichtete der staatliche Sender TRT. Der Bericht konnte nicht unabhängig überprüft werden.
Nach Angaben des türkischen Katastrophenschutzes Afad sind noch immer mehr als 40.000 Retter aus dem In- und Ausland im Einsatz, um Verschüttete zu bergen.
In Deutschland ist die Betroffenheit über die Erdbebenkatastrophe nach wie vor groß. Bundeskanzler Olaf Scholz versicherte den Opfern in der Türkei und Syrien die Solidarität Deutschlands. "Wir können die Katastrophe nicht ungeschehen machen. Aber wir können helfen in der Not. Und Deutschland hilft", sagte der SPD-Politiker in einer Videobotschaft mit türkischen und arabischen Untertiteln. "Als Freunde teilen wir Ihren Schmerz und als Freunde lassen wir Sie in der Not nicht allein."
Er dankte auch allen Helfern aus Deutschland. "In kürzester Zeit haben Sie eine Brücke des Mitgefühls errichtet, eine Brücke der Solidarität zwischen unseren Ländern, die menschlich so eng verbunden sind." Rund drei Millionen Bürgerinnen und Bürger in Deutschland stammten aus der Türkei, auch aus den schwer zerstörten Provinzen Hatay und Gaziantep. Viele weitere hätten Wurzeln in Syrien.
Einige Hilfen, die nun im Erdbebengebiet ankommen, sind aber auch umstritten: Lieferungen der libanesischen Hisbollah beispielsweise. Am Samstag wollte die Schiitenmiliz eigenen Angaben zufolge 29 Lastwagen mit Decken, Heizgeräten und Milchpulver nach Aleppo schicken. Hisbollah-Kämpfer haben im syrischen Krieg maßgeblich dabei geholfen, die dortige Regierung an der Macht zu halten.
Syriens Opposition sieht die Hilfe der Miliz kritisch. Er gehe davon aus, dass die Hisbollah den Augenblick nutzen werde, um noch mehr Kämpfer, Waffen und Drogen ins krisengeplagte Nachbarland zu schmuggeln, sagte der Sprecher eines Oppositionsbündnisses. Die Hisbollah versuche aus der Notlage der Menschen Profit zu schlagen. Anführer der Miliz sollen schon lange ins lukrative Drogengeschäft in Syrien verwickelt sein und Experten zufolge ebenso wie Syriens Regierung kräftig daran mitverdienen.
Auch der IS nutzt das Erbeben zu seinen Gunsten: Während die Öffentlichkeit abgelenkt ist, verübt die Terrororganisation schwere Anschläge in Syrien. IS-Attentäter hätten am Freitagabend in Al-Suchna im Osten Syriens zunächst einen Checkpoint der Regierung attackiert, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Schließlich sollen sie auf einem Feld "wahllos" mit Maschinengewehren auf Zivilisten geschossen haben, die dort nach Trüffeln suchten. Mindestens 68 Menschen starben den Angaben nach.
Vor 12 Tagen hatte ein Beben der Stärke 7,7 die Südosttürkei erschüttert, Stunden später folgte ein zweites schweres Beben der Stärke 7,6. Die Zahl der bestätigten Toten in der Türkei und Syrien steigt immer noch - bislang wurden mehr als 45.000 Tote gezählt. Zehntausende wurden zudem verletzt, Millionen sind von den Auswirkungen der heftigen Erdstöße betroffen.
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