Noch immer kommen demnach auch keine Hilfen aus den Regierungsgebieten in die von Rebellen kontrollierten Erdbebenregionen. Die UN will Hilfen eigentlich verstärkt auch über die inländischen Grenzen der Konfliktparteien in den von den Beben schwer getroffenen Nordwesten des Landes fließen lassen. "Wir waren noch nicht in der Lage das umzusetzen", räumt der Nothilfekoordinator ein. Die Transporte der UN für die Rebellengebiete kommen demnach bislang ausschließlich über die Türkei. Syrien ist nach Jahren des Bürgerkriegs zersplittert in Gebiete unter verschiedener Kontrolle. Das erschwert die humanitäre Hilfe nach der Katastrophe deutlich.
Die UN fürchten derweil zudem Gewalt gegen Frauen und Kinder, die derzeit im Freien schlafen oder in Notunterkünften keinen sicheren Zugang zu Toiletten haben. Hadi warnt, dass der Schutz für diese vulnerablen Gruppen in Nordwestsyrien dringend ausgebaut werden müsse. Etliche Kinder hätten ihre Angehörigen verloren.
Die Bundesregierung hat den Erdbebenopfern in Syrien unterdessen weitere Hilfen in Millionenhöhe zugesichert. "Auch wenn das Assad-Regime den Hilfsorganisationen einen Stein nach dem anderen in den Weg legt: Wir lassen die Menschen dort nicht allein", sagte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) der "Bild am Sonntag". Es gehe um Mütter, Kinder und Großeltern, die seit über zehn Jahren Krieg erleben, teils mehrmals flüchten mussten und nun ihre Liebsten unter den Trümmern betrauern. "Ihnen fehlt jetzt selbst das Allernötigste zum Überleben: ein Dach über dem Kopf, sauberes Trinkwasser, etwas zu Essen und Medikamente. Deshalb erhöhen wir noch einmal unsere Hilfe für die Region um über 22 Millionen Euro."
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