
Das US-Militär hatte innerhalb weniger Tage zunächst einen mutmaßlichen chinesischen Spionageballon abgeschossen und danach drei weitere, nicht näher identifizierte Flugobjekte. Zu den drei zuletzt zerstörten Flugkörpern gibt es bislang kaum belastbare Informationen. Kirby verwies darauf, dass Überreste des chinesischen Ballons vor der Küste des Bundesstaats South Carolina aus dem Atlantik gezogen wurden. In den anderen Fällen gestalte sich die Suche schwieriger. "Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass sich die Objekte in Alaska und Kanada in ziemlich abgelegenem Gelände befinden." Man habe es zu tun mit "Eis und Wildnis und all dem, was es schwierig macht, sie bei Winterwetter zu finden". Das Objekt, das am Sonntag über dem Huronsee im Norden der USA abgeschossen wurde, liege in sehr tiefem Wasser.
Beamte seien noch nicht in der Lage gewesen, diese Objekte "endgültig zu beurteilen", hätten aber die Möglichkeit einer Überwachung nicht ausgeschlossen, sagte er. Er warf Peking vor, ein "Ballonprogramm zur Sammlung von Geheimdienstinformationen" betrieben zu haben, das Verbindungen zum chinesischen Militär habe und während der Trump-Administration nicht entdeckt worden sei. "Wir haben es entdeckt. Wir haben es verfolgt und wir haben es sorgfältig studiert, um so viel wie möglich zu lernen", sagte er.
Das Militär beobachte den Luftraum weiter genau, betonte Kirby. Momentan sei man aber keinem anderen verdächtigen Flugkörper auf der Spur. Die Regierung wisse bislang nicht genau, ob die drei bislang nicht identifizierten Flugobjekte auch zur Überwachung genutzt worden seien, "aber wir können es nicht ausschließen". Aus diesem Grund und wegen ihrer Flughöhe, die eine Gefahr für den zivilen Luftverkehr hätte bedeuten können, seien sie abgeschossen worden.
Außenminister Antony Blinken erwägt nun ein Treffen mit Chinas dienstältestem Diplomaten, Wang Yi, später in dieser Woche auf einer Sicherheitskonferenz in München, Deutschland, teilten mit den Verhandlungen vertraute Quellen US-Medien am Montag mit.
dp/pcl