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Deutschland will sich erstmals an der UN-Blauhelmmission auf der geteilten Insel Zypern beteiligen. Das Bundeskabinett billigte am Mittwoch in Berlin die Entsendung von Polizistinnen und Polizisten zum UN-Einsatz UNFICYP, der das Waffenstillstandsabkommen zwischen der griechisch-zyprischen und türkisch-zyprischen Volksgruppe von 1974 überwacht. Laut Bundesinnenministerium liegt die Obergrenze für die deutsche Beteiligung bei 15 Beamtinnen und Beamten.

Die Bundeswehr hat Spezialkräfte nach Zypern entsandt, um eine militärische Evakuierung aus Israel notfalls zu begleiten und abzusichern. Demnach handelt es sich um Mitglieder des Kommandos Spezialkräfte (KSK), das seinen Sitz im baden-württembergischen Calw hat und unter anderem auf Geiselbefreiungen spezialisiert ist. Zwischen Zypern und Israel liegen etwa 400 Kilometer – und damit nur eine Flugstunde. Militärische Evakuierung bedeutet, dass dabei notfalls Waffengewalt angewendet werden darf und das Parlament – bei Bedarf nachträglich – seine Zustimmung geben muss.

Ägyptische Restaurantbesitzer beeilten sich, ihre Wasserpfeifen ins Haus zu bringen, und ein vietnamesischer Verkäufer räumte schnell ihre Straßenauslagen von Grünpflanzen und Zuckerrohrstängeln. Aber sie konnten das unterschiedliche kulturelle Erbe nicht verbergen, das jeder von ihnen mit Stolz angenommen hat, während sie auf der Mittelmeerinsel ihren Lebensunterhalt aufgebaut haben. Der ägyptische Gastronom Mohammed el-Basaraty erinnert sich: "Ich stand bei einer Nachbarin und sie sagte mir, ich solle gehen … ‚denn wenn sie dich sehen, einen Ausländer, werden sie dich schlagen‘", sagte sie.

Eine Gruppe junger israelischer Männer wurde in Zypern festgenommen , nachdem die örtliche Polizei sagte, sie bräuchte Zeit, um den Vorwürfen einer Gruppenvergewaltigung einer Britin im Urlaub in Ayia Napa nachzugehen. Die fünf Männer, alle 19 oder 20 Jahre alt, wurden nach ihrer Festnahme am späten Sonntag auf Anordnung eines Bezirksrichters in Famagusta für weitere acht Tage in Untersuchungshaft genommen. Die 20-jährige Britin, die rechtlich nicht identifiziert werden kann, sagte der Polizei, sie sei von den Israelis sexuell missbraucht worden, nachdem sie "mit Gewalt" vom Poolbereich ihres Hotels in ihr Zimmer gebracht worden sei.

Aufeinanderfolgende Treffen, ein Hauch erkennbarer Panik, politische Entscheidungsträger, die sich mit hektischer Schadensbegrenzung beschäftigen und Zypern erneut im Auge eines Sturms mit Bezug zu Russland. Es waren vierzehn Tage, die für den neu eingesetzten Präsidenten der Mittelmeerinsel ungewöhnlich arbeitsintensiv waren, beschwerlich auf eine Weise, die Nikos Christodoulides bei seinem Amtsantritt am 1. März vielleicht nie für möglich gehalten hätte. Zuerst kam die Nachricht, dass 13 zypriotische Organisationen und Einzelpersonen auf angloamerikanische Sanktionslisten gesetzt wurden, weil sie russische Oligarchen unterstützten.

Ein Oligarch, der beschuldigt wird, pro-russische Separatisten in der Ostukraine finanziert zu haben, schien mit Hilfe eines zypriotischen Finanzdienstleistungsunternehmens weiterhin Millionen von Dollar durch das globale Bankensystem zu bewegen, nachdem er von westlichen Regierungen mit Sanktionen belegt worden war. Konstantin Malofeyev, zu dessen Geschäftsinteressen die Kreml-unterstützende Mediengruppe Tsargrad gehört, wurde von den US-Behörden als "eine der Hauptfinanzierungsquellen" für die Förderung russischer Interessen in der Ostukraine und auf der Krim bezeichnet. Wegen seiner Unterstützung der russischen Kirche als "orthodoxer Oligarch" bekannt, hat Malofejew den Angriff auf die Ukraine als "heiligen Krieg" bezeichnet.