
Israel hat angesichts der katastrophalen Lage im Gazastreifen international an Rückhalt für seinen Krieg gegen die Terrororganisation Hamas verloren. In der UN-Vollversammlung verlangten mehr als 150 Länder einen sofortigen humanitären Waffenstillstand, was Israel empört zurückwies.
Sogar US-Präsident Joe Biden wies auf den bröckelnden internationalen Rückhalt hin. Israel beginne durch sein "willkürliches Bombardement" an Unterstützung zu verlieren.
Das Weiße Haus erwartet bei einem anstehenden Besuch eines ranghohen US-Regierungsvertreters in Israel "äußerst ernste Gespräche" mit der Führung des Landes. Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, will am Donnerstag und Freitag unter anderem mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und dem Kriegskabinett zusammenkommen. In den Gesprächen werde es auch um die nächste Phase der militärischen Operationen im Gazastreifen gehen und um die israelischen Bemühungen, präziser vorzugehen und den Schaden für die Zivilbevölkerung zu verringern, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Mittwoch in Washington.
"Das ist unser Ziel, und die Israelis sagen, dass es auch ihr Ziel ist. Aber es sind die Ergebnisse, die zählen", betonte Kirby. Die Unterstützung der USA für Israel sei nicht geringer geworden, aber man habe Bedenken. Diese Bedenken hinsichtlich der militärischen Operationen habe man auch zum Ausdruck gebracht. Der Besuch Sullivans ins Israel folge auf ein langes Telefonat von US-Präsident Joe Biden mit Netanjahu am Freitag, in dem die beiden ausführlich über die kommenden Wochen und die Erwartungen der USA gesprochen hätten. Daneben werde es in den Gesprächen auch um die Öffnung des Grenzübergangs Kerem Shalom für Inspektionen gehen, um die Hilfelieferungen in den Gazastreifen zu steigern.
Kirby kündigte an, dass auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in die Region reise werde, um die internationalen Bemühungen zum Schutz des freien Handels durch das Rote Meer voranzubringen.