Es gehe bei dem Thema um Leid von Menschen und darum, den Zusammenhalt in Deutschland zu organisieren. "Da ist das Thema sicherlich nicht geeignet für Wahlkampf", sagte Faeser. "Ich hoffe, dass Herr Merz das beherzigt." Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe der Opposition bereits Anfang September die Hand gereicht. "Ich werte das mal als Annehmen dieser Hand."
Merz hatte Scholz aufgefordert, spätestens nach den Wahlen in Bayern und Hessen am 8. Oktober gemeinsam eine Lösung in der Migrationspolitik zu suchen. Man sollte dazu gleich am anderen Morgen zusammenkommen, schlug Merz am Samstag auf einem Landesparteitag der sachsen-anhaltischen CDU in Magdeburg vor.
Faeser war in Frankfurt auf einem Schiff auf dem Main mit 200 Frauen aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Sport unterwegs. Mit dabei waren die SPD-Chefin Saskia Esken sowie die SPD-Ministerpräsidentinnen aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Mecklenburg-Vorpommern, Malu Dreyer, Anke Rehlinger und Manuela Schwesig.
Dreyer sprach ebenfalls die Merz-Äußerungen an. "Warum hört die CDU nicht auf, das Thema Flüchtlinge zu instrumentalisieren zum Wahlkampf, nur um Nancy Faeser zu treffen?", fragte Dreyer. "Das spricht nicht für diese Partei, nicht für ihre Christlichkeit, nicht dafür, dass sie Inhalte hat." Die CDU in Hessen mache das, was sie immer mache, sie lenke ab mit Blick auf die Bundesregierung.
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