Kilicdaroglu war bei den Präsidentschaftswahlen am vergangenen Sonntag hinter Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan gelandet, der den Sieg in der ersten Runde nur knapp verpasste. Weil keiner der beiden Kandidaten mehr als 50 Prozent der Stimmen erhielt, treten Kilicdaroglu und Erdogan am 28. Mai in einer Stichwahl gegeneinander an. Vor dem Hintergrund von Manipulationsvorwürfen bei der Wahl am Sonntag erklärte Kilicdaroglu, mindestens eine Million Wahlbeobachter an die Urnen schicken zu wollen.
Beobachter gehen davon aus, dass besonders die Stimmen aus dem nationalistischen Lager wahlentscheidend sein dürften. Der drittplatzierte Rechtsaußen-Kandidat Sinan Ogan bekam in der ersten Runde gut fünf Prozent. Eine Wahlempfehlung für Erdogan oder Kilicdaroglu knüpft er an Zusicherungen. Er steht für eine flüchtlingsfeindliche Politik und fordert verstärkten "Kampf gegen Terror". Ob seine Wähler seiner Wahlempfehlung folgen, wird bezweifelt. Wahlforscher Özer Sencar sagte, er gehe davon aus, dass sie ohnehin mehrheitlich in das Erdogan-Lager wechseln würden.
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