
Wegner sagte, Wechselstimmung sei da. "Der Wechsel ist möglich. Aber das Rennen ist noch offen." Der rot-grün-rote Senat könne "es leider immer noch schaffen". Deswegen gehe es in den verbleibenden Stunden bis zur Wahl noch um jede Stimme. "Einen Wechsel gibt es in dieser Stadt nur mit einer starken CDU", betonte Wegner auch mit Blick auf taktische Überlegungen bei Wählerinnen und Wählern. "Es geht einzig und allein darum, der CDU einen klaren Regierungsauftrag zu geben."
In mehreren Umfragen zur Abgeordnetenhauswahl lag die oppositionelle CDU zuletzt vor SPD und Grünen. Nach dem ZDF-"Politbarometer Extra" (Donnerstagabend) käme sie auf 25 Prozent, die SPD auf 21 Prozent. Die Grünen lagen demnach bei 17 Prozent, die Linke bei 11 Prozent, die AfD bei 10 Prozent, die FDP bei 6 Prozent. Rechnerisch wäre damit weiterhin eine rot-grün-rote Koalition möglich. Ebenso könnten CDU, Grüne und FDP regieren, knapp reichen würde es auch für CDU und SPD.
Merz sagte zur bisherigen Wahlkampfstimmung: "Hier geht jetzt ein Ruck durch diese Stadt. Nicht unbedingt hier im innersten Circle, was wir so als Berliner Blase bezeichnen." Aber je weiter man in Berlin herauskomme, umso klarer werde: "Die Menschen wollen dieses hier in Berlin ändern. Und sie haben am kommenden Sonntag die Gelegenheit dazu, das auch wirklich zu tun." Es gelte, dass in der Stadt dann künftig Dinge funktionierten, die bisher nicht funktioniert haben.
Merz machte deutlich, dass die CDU außer in ländlichen Gegenden auch in Großstädten zu Wahlerfolgen kommen wolle. "Wenn wir das am Sonntag zeigen, dann wird niemand mehr in Deutschland behaupten, dass die CDU nicht auch Großstadt kann." Den Wahlkampf der Hauptstadt-CDU nannte Merz "das Beste, was die CDU Deutschlands in den letzten Jahren gesehen hat". Zu der "Schlussspurt"-Veranstaltung kamen mehrere CDU-Spitzenpolitiker, darunter die Ministerpräsidenten Hendrik Wüst aus Nordrhein-Westfalen und Boris Rhein aus Hessen.
Wegen vieler Pannen und Probleme bei der Berliner Abgeordnetenhauswahl 2021 hatte der Verfassungsgerichtshof eine komplette Wahlwiederholung verfügt.
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