"Wie sollen wir antworten?", sagte Medwedew laut einem Video, das er selbst verbreitete, vor Beschäftigten des Omsker Unternehmens, das unter anderem auf Waffenproduktion spezialisiert ist. "Es ist klar, dass es für uns in diesem Fall selbstverständlich ist, die Produktion verschiedener Waffenarten und Militärtechnik - einschließlich moderner Panzer - zu steigern", sagte der 57-Jährige. "Die Rede ist von der Produktion und Modernisierung Tausender Panzer."
Medwedew, der von 2008 bis 2012 russischer Präsident war, gilt als enger Vertrauter des heutigen Kremlchefs Wladimir Putin und als absoluter Verfechter des Angriffskriegs gegen die Ukraine. Demonstrativ ließ er sich nun in Omsk bei der Besichtigung gepanzerter Fahrzeuge filmen.
Bereits seit dem vergangenen Sommer ist in Russland ein Gesetz in Kraft, das eine stärkere Ausrichtung der Wirtschaft auf Bedürfnisse der Armee ermöglicht. Damit können etwa einzelne Branchen zur Belieferung der Streitkräfte verpflichtet werden. Moskau führt immer wieder an, Kiew militärisch weit überlegen zu sein. Internationale Geheimdienste und Militärexperten weisen hingegen regelmäßig auf teils gravierende Probleme der Russen bei der Ausrüstung hin.
Bulgariens Präsident Rumen Radew hat sich entgegen der Stimmung beim EU-Gipfel in Brüssel gegen weitere Militärhilfe seines Landes für die Ukraine ausgesprochen. Das einstige Ostblockland hatte erst Ende 2022 erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs ein militärisches Hilfspaket für Kiew aus den Beständen seiner Streitkräfte auf den Weg gebracht. "Ich hoffe, dass die Regierung Vernunft zeigt und das in Zukunft nicht mehr zugelassen wird", sagte Radew am Donnerstag bei seiner Ankunft beim EU-Gipfel nach einem Bericht des bulgarischen Staatsfernsehens BNT.
"Ich höre immer seltener Aufrufe zum Frieden, und nur zum Sieg, ohne dass irgendwo irgendjemand definiert hat, was Sieg bedeutet", so der frühere Kampfjetpilot und Luftwaffen-Chef. Bulgarien werde der Ukraine und den ukrainischen Flüchtlingen weiter helfen, aber es sei Zeit, dass "Maßnahmen zum Beenden des Konflikts" formuliert würden, sagte Radew. Er wolle sich bei der EU dafür einsetzen, dass wir "die Debatte in Richtung Einstellung der Militärhandlungen" führen können.
Bulgariens Präsident drohte außerdem mit einem Veto seines Landes, sollte ein zehntes EU-Sanktionspaket gegen Russland auch Sanktionen im Bereich der Atomenergiewirtschaft enthalten. "Da, wo unsere Interessen direkt gefährdet sind (...), sind wir sehr aufmerksam und beobachten die Dinge. Falls notwendig, werden wir ein Veto verhängen", sagte Radew. In der Energiekrise infolge des Kriegs ist Bulgarien auf den Atomstrom aus dem Kernkraftwerk Kosloduj sowjetischer Bauart angewiesen. Sofia hatte erst Ende 2022 Verträge mit westlichen Partnern für Brennstoff für Kosloduj unterzeichnet.
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