
Sowohl einzeln als auch in Zusammenarbeit mit anderen würden sie die Ukraine so lange wie nötig politisch, finanziell, humanitär und militärisch unterstützen, erklärten die Länder. Auf dem ukrainischen Weg in die EU und in die Nato wollen sie ebenfalls behilflich sein. "As long as it takes" - so lange es nötig ist: Diese Formulierung fiel auch auf einer Pressekonferenz mit Selenskyj, dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö sowie den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten aus Schweden, Norwegen, Dänemark und Island immer wieder. "Sie können darauf vertrauen, dass wir Ihnen so lange wie nötig zur Seite stehen", sagte etwa der norwegische Regierungschef Jonas Gahr Støre. Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen sagte, die gemeinsame Pressekonferenz sende "das klare Signal, dass es hier um unser Europa geht, um unser gemeinsames Europa." Man schulde der Ukraine jede Unterstützung, die man geben könne.
Selenskyj war am Mittwoch überraschend nach Helsinki gereist. Sein Besuch in der finnischen Hauptstadt war bis kurz vor seiner Ankunft geheim gehalten worden. Mehrere seiner nordischen Gesprächspartner hatte er bereits bei deren Besuchen in der Ukraine getroffen. Die nordischen Länder haben die Ukraine seit dem russischen Einmarsch im Februar 2022 immer wieder mit militärischer und finanzieller Hilfe unterstützt. Wie sie in der Erklärung schrieben, beläuft sich der Gesamtwert der militärischen Hilfspakete auf schätzungsweise 4,4 Milliarden Euro. Hinzu kommen demnach finanzielle und humanitäre Unterstützung sowie Nothilfe mit einem Wert von über 1,5 Milliarden Euro.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überraschend in die Niederlande gereist. Am späten Mittwochabend landete er aus Helsinki kommend mit einer Maschine der niederländischen Regierung auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol, wie mehrere Medien berichten. Der TV-Sender NOS zeigte Aufnahmen von der Landung und der Autokolonne, die mit starker Polizeibegleitung Richtung Den Haag fuhr. Abgeordnete bestätigten auf Twitter, dass am Donnerstag ein Treffen mit Selenskyj in Den Haag geplant sei.
Der Präsident sollte den Berichten zufolge an diesem Donnerstag in Den Haag mit Premier Mark Rutte und Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren zusammen kommen. Außerdem soll er in Den Haag eine Rede halten mit dem Titel "Kein Frieden ohne Gerechtigkeit für Ukraine."
Auch ein Besuch beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag ist den Medienberichten zufolge geplant. Das Weltstrafgericht hatte bereits kurz nach der russischen Invasion Ermittlungen zu möglichen Kriegsverbrechen eingeleitet und im März auch gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin einen internationalen Haftbefehl wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen erlassen. Die Niederlande haben der Ukraine bisher militärische Hilfe von rund 1,2 Milliarden Euro für ihren Abwehrkampf gegen den Angriffskrieg Russlands geliefert. Premier Rutte hatte auch erklärt, dass auch die Lieferung von Kampfflugzeugen kein Tabu sei.
Die US-Regierung hat unterdessen neue militärische Hilfe für die Ukraine im Wert von 300 Millionen US-Dollar (gut 271 Millionen Euro) angekündigt. Dabei handelt es sich um Munition für Waffensysteme wie die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars und Artilleriegeschosse, teilte das US-Außenministerium am Mittwoch an. Die Vereinigten Staaten schicken demnach auch Panzerabwehrwaffen, Raketen und Kleinwaffen an Kiew. In dem Paket seien außerdem "Lastwagen und Anhänger zum Transport von schwerem Gerät sowie Ersatzteile und andere wichtige Feldausrüstung" enthalten. Dies werde es der Ukraine erlauben, sich weiterhin gegen den Überfall Russlands zu verteidigen.
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