Mariupol

Der russische Präsident Wladimir Putin muss wegen des brutalen Angriffs Moskaus auf die ukrainische Stadt Mariupol, bei dem Tausende Menschen ums Leben kamen, unzählige Gebäude zerstört wurden und auf den eine umfassende Russifizierungskampagne folgte, wegen Kriegsverbrechen ermittelt werden, so Human Rights Watch (HRW) in einem neuen Bericht, der den Vorfall analysiert. Die internationale Aufsichtsbehörde stellte fest, dass die Belagerung der Stadt durch Russland im Jahr 2022 wiederholte Angriffe auf und die Zerstörung ziviler Gebäude und Infrastruktur beinhaltete, was einen offensichtlichen Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht darstellt.

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Es war Mai 2022 und Oleksandr Ivantsov saß in der Falle. Die Russen hatten die Stadt Mariupol erobert. Eine kleine Insel, das Stahlwerk Asowstal, blieb unter ukrainischer Kontrolle. Ivantsov und seine Kameraden hatten wochenlang in einem Netz von unterirdischen Unterkünften gelebt, gemeinsam mit einigen Zivilisten. Nun ging diese düstere unterirdische Existenz zu Ende. Die Lebensmittelvorräte waren aufgebraucht. Ununterbrochen fielen russische Bomben. Es gab keine Aussicht auf Flucht. Wladimir Putin hatte eine Blockade angeordnet, die so eng war, "dass keine Fliege durchkommen kann". Unter dem Druck Kiews hatte die ukrainische Garnison, bestehend aus 2.500 Soldaten widerstrebend einer Kapitulation zugestimmt. Die Alternative war der Tod.

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Ein ukrainisches Waisenkind, das aus Mariupol entführt wurde, nachdem russische Truppen die ukrainische Stadt in den ersten Wochen ihrer Invasion erobert hatten, ist nach Hause zurückgekehrt, teilte Kiew am Sonntag mit. Der Fall von Bogdan Yermokhin, der am Sonntag 18 Jahre alt wurde, sorgte international für Schlagzeilen, nachdem Russland ihm vor seinem 18. Geburtstag eine Vorladung zur Wehrpflicht ausstellte. Es wurde angekündigt, dass er am 10. November zurückkehren würde, und heute sagte Kiew, er habe es nach einer Reihe von Verhandlungen mit Beamten in Moskau, Kiew und Weißrussland zurück in die Ukraine geschafft.

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Betont bürgernah, aber vielleicht nicht ganz echt: Russische Regierungsmedien illustrierten mit Bildern wie diesem Berichte über einen angeblichen Besuch von Staatschef Wladimir Putin persönlich in der besetzten ukrainischen Hafenstadt Mariupol Mitte März dieses Jahres. Zweifler sagten anschließend: "Das war er nicht." Schon seit Langem wird dem russischen Präsidenten nachgesagt, er lasse bei öffentlichen Terminen Doppelgänger auftreten. Inzwischen kursiert ein noch bizarreres Gerücht: Der wahre Wladimir Putin, heißt es in russischen Netzwerken, sei schon tot. Der Kreml sieht sich neuerdings zu offiziellen Dementis veranlasst. Moskau-Kenner deuten das als "Zeichen wachsenden Misstrauens in der russischen Gesellschaft".

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Mit massiver Propaganda und Olympiastars hat Russland in den besetzten Gebieten der Ukraine Tausende Kinder in die Fänge seiner Jugendarmee gebracht. Angesichts hoher Verluste im Krieg gewinnt dieser Nachwuchs zunehmend an Bedeutung. Das Video im Comicstil sieht aus wie ein billiges Computerspiel: Ein blau-roter Panzer rast heran, feuert eine Kugel ab, wird von einem Kampfhubschrauber in denselben Farben überholt wird – dann taucht wie aus dem Nichts ein Schiff der russischen Kriegsflotte auf. Mit solchen Szenen versucht das russische Verteidigungsministerium, auf einer eigenen Website Kinder und Jugendliche für die Junarmija zu begeistern – Russlands Jugendarmee.

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Zur Versorgung seiner Truppen im Angriffskrieg gegen die Ukraine setzt Russland nach britischer Einschätzung massiv auf die Schiene. "Russland unterhält und verbessert mit ziemlicher Sicherheit weiterhin seine Eisenbahnverbindungen in der Ukraine und baut eine neue Eisenbahnlinie nach Mariupol, was die Transportzeiten für Lieferungen an die Saporischschja-Front verkürzen wird", teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Russland nutze dafür zivile Auftragnehmer und Ausrüstung. Dies werde den Ukrainern wahrscheinlich die Zielerfassung erschweren und zudem russische Kapazitäten an anderer Stelle erhalten.

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Menschenrechtsanwälte, die mit der ukrainischen Staatsanwaltschaft zusammenarbeiten, bereiten ein Dossier über Kriegsverbrechen vor, das dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) vorgelegt werden soll. Darin wird Russland vorgeworfen, während des 18-monatigen Konflikts absichtlich Hungersnöte herbeigeführt zu haben. Ziel ist es, Fälle zu dokumentieren, in denen die russischen Invasoren Hunger als Kriegswaffe einsetzten, und dem IStGH Beweise zu liefern, um die erste Strafverfolgung dieser Art einzuleiten, die den russischen Präsidenten Wladimir Putin anklagen könnte.

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In den Kellern von Orichiv stehen ukrainische Truppen an den Mauern. Obwohl sie sich unter der Erde befinden, könnten die riesigen russischen Bomben, die routinemäßig landen, alles darüber zum Einsturz bringen, sodass die Ränder ihrer unterirdischen Welt sicherer sind. Die Fortschritt der Gegenoffensive der Ukraine sind langsam, gefährlich, blutig und schwieriger als alle gehofft haben. Aber dies ist möglicherweise der wichtigste Moment für die europäische Sicherheit seit dem Fall der Berliner Mauer oder sogar 1945.

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In einer staubigen Werkstatt versucht eine einzigartige Gruppe ukrainischer Waffenexperten, Artilleriegeschütze herzustellen, die niemals abgefeuert werden können, Radar, das nichts erkennen kann, und Raketen ohne Sprengstoff. Bei den Teilen handelt es sich um Täuschkörper, die darauf abzielen, russisches Feuer anzulocken, feindliche Munition, Raketen und Drohnen zu verschwenden und gleichzeitig echte Ausrüstung und die Soldaten, die sie bemannen, zu schützen. Die Fähigkeiten des Teams, die über mehr als ein Jahr verfeinert wurden, formen Plastik, Altholz, Schaumstoff und Metall in Kopien fortschrittlicher Waffensysteme.

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Von Russland eingesetzte Behörden haben am Donnerstag damit begonnen, Regionalwahlen in Teilen der Ukraine abzuhalten, die Russland letztes Jahr für sich beanspruchte, um die Autorität Moskaus in seinen sogenannten "neuen Territorien" trotz des anhaltenden Konflikts zu festigen. Russland kontrolliert keine der vier Regionen, in denen die Abstimmungen stattfinden – Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson – vollständig. Zusammen mit der 2014 von Moskau annektierten Krim machen sie fast ein Fünftel der Ukraine aus.