
Konkret ging es in der Folge der Sendung von Moderator Jan Böhmermann um rituelle Gewalt. Böhmermann ging der Frage nach, ob eine Psychotherapeutin nur aus Eigennutz behaupte, dass es Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Ritualen satanistischer Kulte gäbe. Die Beschwerden kritisierten laut "DWDL" mangelnde Differenzierung und warfen der Sendung "verhetzende Wirkung" sowie "gezielte Stimmungsmache gegen Betroffene s-exualisierter Gewalt" vor.
Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung s-exuellen Kindesmissbrauchs sei unter den Beschwerdeführern gewesen und habe betont, dass Satire nun einmal nicht alles dürfe. "Indem die Sendung die Effekte auf alle Betroffenen s-exualisierter Gewalt ausblendet, macht sie sich nicht nur über Betroffene in makabrer Weise ‚lustig‘, sondern verletzt ihre Menschenwürde", erklärte die Kommission.
"Satire darf nicht zur Schutzbehauptung für die Abwertung von Betroffenen s-exualisierter Gewalt werden. Satire darf eben nicht alles, schon gar nicht die Menschenwürde der Betroffenen s-exualisierter Gewalt auf indirekte, vermeintlich satirische Weise verletzen", hieß es weiter.
ZDF-Intendant Norbert Himmler hatte einem "Tagesspiegel"-Bericht zufolge die Sendung verteidigt und die Sensibilität in der Themenwahl betont. Das ZDF und auch Jan Böhmermann würden ihre Verantwortung wahrnehmen, und abwägen, welche Folgen eine Recherche haben könnte und welche Missstände aufgeklärt werden müssen.
Böhmermann hätte zu Beginn der Folge empathisch über Gewalt gegen Kinder gesprochen. Trotz einer Empfehlung zur Zurückweisung der Beschwerden sei die kontroverse Folge letztendlich aus der Mediathek entfernt worden, so "DWDL".