Laut Reuters ähnelt Putins Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP), die er auf Russlands wichtigstem Wirtschaftsforum in St. Petersburg abgegeben hat, denen anderer russischer Behörden. Der Internationale Währungsfonds prognostizierte im April ein russisches BIP-Wachstum von 0,7 % gegenüber 0,3 % in einer früheren Schätzung, senkte jedoch seine Prognose für 2024 von 2,1 % auf 1,3 %.
Putin begründete daneben auch das Defizit beim föderalen Haushalt. Das Minus sei auf vorgezogene staatliche Infrastrukturausgaben zurückzuführen. Daneben räumte der Kremlchef aber auch höhere Ausgaben im Rüstungssektor ein. Den Exodus westlicher Unternehmen habe Russland gut überstanden. Russische Firmen hätten die frei gewordenen Nischen schnell ausgefüllt, sagte Putin. Die Staatspolitik richte sich nun auf den Schutz der einheimischen Wirtschaft. Er versicherte aber zugleich, dass Russland seine Türen für ausländische Investoren nicht verschließen werde. Nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben westliche Staaten Sanktionen gegen Russland eingeführt. Auch viele ausländische Unternehmen haben nach dem Kriegsausbruch Russland verlassen.
Putin sagte, dass die öffentlichen Finanzen Russlands im Allgemeinen ausgeglichen seien und dass das Land seine Verteidigungsausgaben erhöhen müsse, um seine Sicherheit zu stärken. Der russische Präsident sagte: "Natürlich waren zusätzliche Mittel erforderlich, um Verteidigung und Sicherheit zu stärken und Waffen zu kaufen. Wir waren dazu gezwungen, um die Souveränität unseres Landes zu schützen. Ich würde sagen, dass sich dies aus wirtschaftlicher Sicht im Großen und Ganzen rechtfertigt."
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